Leben diese grünen Papageien bald wild in Frankfurt?

Auch der Winter in Deutschland kann den Vögeln nichts anhaben (Archivbild).
Auch der Winter in Deutschland kann den Vögeln nichts anhaben (Archivbild).  © dpa/Julian Stratenschulte

Wiesbaden/Rüsselsheim - Sie tauchen in Gruppen auf, schillern grün und rufen mitunter laut: Halsbandsittiche breiten sich langsam von Mainz und Wiesbaden aus.

"Sie wandern entlang des Rheins und des Untermains weiter", sagt Bernd Petri, Vogelexperte beim Naturschutzbund NABU. So könnten sie im Winter gut überleben. "Die Flüsse fungieren wie eine Heizung." Zudem gebe es an Rhein und Main viele Futterstellen der Menschen.

Die Exoten erweiterten ihr Gebiet aber in einem Jahr nicht um viele Kilometer. "Sie etablieren sich peu à peu und bleiben gerne an ihren gewohnten Futter- und Schlafplätzen." In Rüsselsheim seien sie inzwischen auch schon heimisch. "Frankfurt könnten sie auch irgendwann besiedeln", sagt der Vogelkundler. In Wiesbaden ist die Papageienart schon seit Mitte der 1970er Jahre bekannt.

"Sie schaden einheimischen Vögeln nicht", betont Petri. Zwar seien die Halsbandsittiche auch Höhlenbrüter und es gebe daher manchmal eine gewisse Nistplatzkonkurrenz, "unterm Strich aber keine Verdrängung". Die grünen Sittiche seien "Neubürger der Vogelwelt" wie Haubenlerche oder Türkentaube. "Natur ist immer im Fluss."

Die kleinen Papageien stammen ursprünglich aus Afrika und Asien. Die wilden Bestände in Deutschland gehen auf einzelne Exemplare zurück, die als Haustiere gehalten wurden, jedoch aus der Gefangenschaft ausbrechen konnten.

In Wiesbaden werden schon ganze Bäume von den kleinen Papageien bewohnt (Archivbild).
In Wiesbaden werden schon ganze Bäume von den kleinen Papageien bewohnt (Archivbild).  © dpa/Fredrik von Erichsen

Titelfoto: dpa/Julian Stratenschulte