Nach Schlägerei: Flüchtlinge schlagen auf Diskothek mit Stangen ein

Frankfurt (Oder) - Nach einem gewaltsamen Angriff auf seine Disco "Frosch Der Club" in den Gerstenberger Höfen in Frankfurt (Oder) hat der Betreiber Dirk Schöbe seine massiven Vorwürfe gegen die Polizei zurückgenommen.

Mit Messern und Stangen zertrümmerten die Angreifer Fenster und Türen im angesagten "Frosch"-Club. (Bildmontage)
Mit Messern und Stangen zertrümmerten die Angreifer Fenster und Türen im angesagten "Frosch"-Club. (Bildmontage)  © Colourbox; Screenshot Facebook/Frosch Der Club

Was war passiert: Zwei junge Flüchtlinge (20/22) waren laut Polizei-Angaben in der Nacht zum Sonntag gegen 3 Uhr bei der 90er-Party mit einem deutschen Clubgast in Streit geraten.

Als sich die Auseinandersetzung vor dem Club fortsetzte, seien 15 bis 20 weitere Flüchtlinge hinzu gekommen und hätten mit Stangen und Messern die Fenster und Türen des Clubs eingeschlagen.

Daraufhin sollen sich laut Radio "pure-fm.de" flüchtende Disco-Besucher unter Autos verkrochen haben. Verletzt wurde niemand.

Doch nachdem der Disco-Chef in einem Radio-Interview zunächst schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhob, er habe mit seinen Notrufen eine Viertelstunde lang in einer Warteschleife gehangen, ruderte er jetzt zurück.

Die Anrufe des Club-Betreibers gingen im Minutentakt in der Notruf-Zentrale der Polizei ein. (Symbolbild)
Die Anrufe des Club-Betreibers gingen im Minutentakt in der Notruf-Zentrale der Polizei ein. (Symbolbild)  © dpa (Symbolbild)

Auch bezüglich des Punktes, der erste Streifenwagen sei erst nach einer halben Stunde am Tatort in der Ziegelstraße eingetroffen.

"Ich muss mich für diese Vorwürfe bei der Polizei entschuldigen", sagte Schöbe am Mittwoch gegenüber der DPA. "Unser Zeitgefühl hat sich offenbar in dieser Stresssituation völlig verschoben."

Denn in Wahrheit hatte der Club-Verantwortliche den Notruf binnen weniger als fünf Minuten ganze sechs Mal gewählt!

Wie Polizei-Sprecherin Stefanie Klaus der DPA bestätigte, seien die Anrufe jeweils innerhalb von höchstens 16 Sekunden angenommen worden. Dies habe der Betreiber aber offenbar in der Notsituation nicht mitbekommen und immer wieder aufgelegt.

"Nach 4 Minuten und 35 Sekunden konnte der sechste Anruf aufgenommen werden", so Klaus. Der erste Streifenwagen war demnach nach neun Minuten am Club, woraufhin sich die Angreifer aus dem Staub machten.

Die beiden tatverdächtigen Syrer wurden schließlich am Sonntag verhaftet, nachdem sie den Clubgast in der Frankfurter Innenstadt erneut mit einem Messer bedroht haben sollen.

Da gegen einen der beiden bereits ein Haftbefehl wegen Körperverletzung vorlag, sitzt dieser in U-Haft. Der zweite Tatverdächtige ist derzeit auf freiem Fuß.

Titelfoto: Colourbox; Screenshot Facebook/Frosch Der Club