Historischer Tiefstand! Grenzfluss Oder so trocken wie noch nie

Frankfurt/Oder - Die Oder hat einen neuen Tiefstand erreicht: Die Pegelstände liegen noch unter denen vom Sommer 2015, der bislang als der historisch trockenste des 866 Kilometer langen Grenzflusses galt. Und ein Ende der Hitze-Welle ist nicht abzusehen.

Wo sonst die Oder fließt, sonnt sich eine Frau auf der polnischen Uferseite auf einer großen Sandbank.
Wo sonst die Oder fließt, sonnt sich eine Frau auf der polnischen Uferseite auf einer großen Sandbank.  © dpa/Patrick Pleul

Bei aktuellen Pegelständen von 1,60 Meter an der Messstelle Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) oder 1,41 Meter in Frankfurt (Oder) könne der Fluss derzeit quasi durchwatet werden, so Sebastian Dosch vom zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Eberswalde am Montag zur DPA.

Bereits seit Wochen sei kein Schiff mehr unterwegs, da der Grenzfluss extremes Niedrigwasser führe (TAG24 berichtete).

Die Tendenz ist laut Dosch weiter fallend, da es im Odereinzugsgebiet in Polen und Tschechien keine nennenswerten Niederschläge gegeben hat.

Mit der polnischen Seite habe sich seine Behörde darüber geeinigt, unter diesen Bedingungen keine Fahrrinnen- und Tauchtiefen mehr zu messen: "Wir kommen ja selbst mit unseren Schiffen nicht mehr durch, um diese Werte messen zu können", so Dosch.

Besonders prekär ist die Lage für viele Unternehmen: Sie sitzen buchstäblich auf dem Trockenen und können ihre Waren nicht über die Oder transportieren. Die Folge: Erhebliche Umsatzeinbußen.

Blick vom polnischen Ufer über den Niedrigwasser führenden Grenzfluss Oder auf die Stadt Frankfurt (Oder).
Blick vom polnischen Ufer über den Niedrigwasser führenden Grenzfluss Oder auf die Stadt Frankfurt (Oder).  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB