Internationales Rotes Kreuz: Kinder sexuell missbraucht?

Yves Daccord, Generalsekretär des Komitee des Internationalen Roten Kreuzes.
Yves Daccord, Generalsekretär des Komitee des Internationalen Roten Kreuzes.  © EPA/SALVATORE DI NOLFI +++(c) dpa

Genf - Nach den Vorwürfen um von Spendengeldern finanzierte Sexorgien bei der Hilfsorganisation Oxfam (TAG24 berichtete), gerät nun auch das Internationale Rote Kreuz ins Kreuzfeuer: 21 Angestellte sollen für sexuelle Dienstleistungen - auch mit Kindern - bezahlt haben.

Wie "BBC" berichtet, wurden bereits 21 Mitarbeiter des Komitee vom Internationalen Roten Kreuz - Hauptsitz ist in Genf - seit 2015 entlassen oder traten zurück, nachdem bekannt geworden war, dass es durch sie in den zurückliegenden Jahren mehrfach zu sexuellem Missbrauch gekommen sei.

Generalsekretär Yves Daccord teilte am 23. Februar 2018 in einem Statement mit, alle betroffenen Mitarbeiter seien nicht mehr für die Organisation tätig. Der Freitag sei für das Rote Kreuz "ein schwieriger aber wichtiger Tag" gewesen, zitiert "Interia Fakty" Daccord.

Die gemeinnützige Organisation steht außerdem im Verdacht, dass es in mindestens sechs Fällen auch zum sexuellen Missbrauch von Kindern gekommen sei. Daccord bemühte sich um eine Entschuldigung: Dieses Verhalten sei ein Verrat an den Menschen, denen das Rote Kreuz dient.

Seit 2006 verbietet der Verhaltenskodex des Internationalen Roten Kreuzes bezahlte sexuelle Dienstleistungen.

Update 27. Januar, 16.30 Uhr: In einer Stellungnahme an TAG24 teilte Christoph Hanger, Public Relations Officer beim International Committee of the Red Cross (ICRC), mit: "Der Vorwurf des Kindesmissbrauchs steht bei uns nicht im Raum: Diese Stelle aus dem BBC Artikel bezieht sich auf die Organisation "Plan International", nicht aber das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)."

Titelfoto: EPA/SALVATORE DI NOLFI +++(c) dpa