Geschmackloses Hassplakat von Sankt-Pauli-Fans an Dresden

Dieses Banner auf Kosten der Opfer des Bombenangriffs vom 13. Februar 1945 sorgte für viel Empörung.
Dieses Banner auf Kosten der Opfer des Bombenangriffs vom 13. Februar 1945 sorgte für viel Empörung.  © Fotostand/ Krauss

Dresden – Da haben sich die sonst als so politisch korrekt geltenden Fans des FC St. Pauli aber ordentlich im Ton vergriffen.

Wie es schon fast zur Tradition gehört, wurden während des Spiels, das Sankt Pauli mit 2:0 gewann, verschiedene Spruchbänder an die Adresse der Dynamofans gezeigt, die darauf anspielen, dass Dynamo in den Augen der linken St. Paulianer ein Nazi-Verein und Dresden ein braunes Provinzkaff ist.

Bei einem schossen sie aber übers Ziel hinaus. Sie hissten ein Spruchband, auf dem zu lesen war: "Schon eure Großeltern haben für Dresden gebrannt. Gegen den Doitschen Opfermythos".

Mit dieser Anspielung auf die Opfer des Bombenangriffs vom 13. Februar hat die linke Fan-Szene des FC St. Pauli aber nicht ihren Antifaschismus, sondern ihre Geschmacklosigkeit zur Schau gestellt.

Bei Facebook und Twitter schlugen die Emotionen natürlich prompt hoch. Vielfach ist von Bestrafung für dieses Hetzplakat zu lesen. Zuletzt hatten 2011 Frankfurt-Fans in Dresden für einen ähnlichen Eklat gesorgt, als sie die Fahne hissten, auf der "Bomben auf Dynamo" zu lesen war und Bomber über der Silhouette zu sehen waren.

Eintracht Frankfurt musste damals für die Entgleisung seiner Fans 20.000 Euro Strafe zahlen. Der DFB hatte dies als Diskriminierung gewertet.

Auf der Gegenseite bekleckerten sich die Dynamofans mit dem Spruchband "Jeder meiner Freunde fickt jeden eurer Freunde" auch nicht mit Ruhm.

UPDATE 19:30 Uhr: Inzwischen hat sich der FC St. Pauli offiziell bei Dynamo Dresden für das Plakat entschuldigt. Den ganzen Text dazu gibt es hier.