Warum landen bei schwüler Luft Millionen Gewittertierchen auf uns?

Bonn - Sie sind wenige Millimeter lang und bei schwüler Gewitterluft können sie zur Plage werden: Gewittertierchen oder auch Gewitterwürmer genannte Thripse schwirren dann durch die Luft. Die Antwort auf das tierische Verhalten ist noch nicht komplett wissenschaftlich erklärt.

Die kleinen Gewittertierchen tauchen bei schwüler Luft massenhaft am Boden auf.
Die kleinen Gewittertierchen tauchen bei schwüler Luft massenhaft am Boden auf.  © WetterOnline / Shutterstock

Drohen Gewitter, werden sie rasch zur echten Plage: Die kleinen umgangssprachlich genannten Gewittertierchen landen überall und massenhaft.

Kaum hat man seine Kleidung von den winzigen Würmchen befreit, landen erneut Dutzende der kleinen Fluginsekten.

WetterOnline hat mit einem Biologen über das tierische Verhalten gesprochen und dabei einige Erkenntnisse gesammelt. Demnach fliegen die Gewittertierchen bei warmer Luft mehrere Kilometer hoch in die Luft, lassen sich durch warme Luft treiben.

Tauch in diesem Moment ein Gewitter auf, kann es am Boden unangenehm werden und die Tiere lassen sich massenhaft nieder. Laut dem Biologen Manfred R. Ulitzka reagieren die sogenannten Thripse dabei sehr wahrscheinlich auf die in der Luft liegende elektrische Feldstärke. Die nimmt bei Gewittern gewaltig zu.

Der Biologe erklärt das Phänomen: Bei schönem Wetter beträgt die Feldstärke in der Luft etwa 100 bis 300 Volt pro Meter und die Thripse sind in allen Luftschichten bis in große Höhen unterwegs.

Entsteht jedoch ein Gewitter, so steigt die Feldstärke an und kann Werte von bis zu 50.000 Volt pro Meter erreichen.

Darauf reagieren vermutlich die Gewittertierchen und versuchen massenhaft am Boden zu landen. Dass die Tiere dabei auf Menschen landen, ist eher Zufall, so der Biologe. Unangenehm sind die vielen kleinen Insekten aber trotzdem...

Titelfoto: WetterOnline / Shutterstock/123rf