Auch das noch: Würmerplage in vielen Badeseen
Görlitz - Es juckt furchtbar nach dem Baden? Dann haben Euch wahrscheinlich Zerkarien erwischt! Die Stadt Görlitz warnt vor den Würmern im Berzdorfer See. Das Gesundheitsamt informiert über das dortige Vorkommen von Zerkarien. Diese Erreger sind zwar ungefährlich, aber eben auch unangenehm!
Wenn es längere Schönwetterperioden gibt und die Wassertemperaturen dann über 20 Grad Celsius liegen, kann bei Bade-Fans gelegentlich eine sogenannte Badedermatitis auftreten. Die Erreger dieser ungefährlichen, allerdings oft unangenehmen Hautreaktion sind Saugwürmer - sogenannte Zerkarien.
Aber nicht in allen Teichen oder Seen kommen Zerkarien vor: Denn diese Würmer können sich nur dort entwickeln, wo es genug Zwischenwirte wie Wasserschnecken oder Wasservögel (die Endwirte) gibt.
Wie das Gesundheitsamt mitteilt, sei "eine exakte Vorhersage aufgrund des komplizierten Entwicklungszyklus oder auch eine Messung des gehäuften Zerkarienbefalls nahezu unmöglich".
Die Würmer sind winzig und daher mit bloßem Auge meist nicht zu erkennen. Demzufolge fällt "ein vermehrtes Auftreten der Zerkarien im Gewässer erst auf, wenn bereits Fälle von Badedermatitis auftreten", geht aus dem Görlitzer Schreiben hervor.
Zerkarien sind winzige Würmer - mit bloßem Auge kaum zu erkennen
Was passiert, wenn ich sie berühre? Nachdem die Zerkarien in der Haut abgestorben sind, kann es zu allergischen Hautreaktionen kommen. Dann können sich Quaddeln oder Bläschen bilden. Das geht dann mit heftigem Juckreiz einher - fiesen Mückenstichen ähnlich.
Wie lange bleiben die Symptome? Die Symptome dauern drei bis vier Tage an. Nach etwa zehn Tagen ist alles abgeklungen.
Und wenn ich diese Würmer geschluckt habe? "Ein Verschlucken der Zerkarien führt nicht zu einer Erkrankung, auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt", teilt das Gesundheitsamt weiter mit. Auch die Wasserqualität des Badegewässers sei dadurch nicht beeinträchtigt.
Wie kann ich der juckenden Bade-Dermatitis vorbeugen? Als Maßnahmen zur Vorbeugung empfehlen die Fachleute, den "Aufenthalt in Bereichen mit Wasserpflanzenbewuchs – Uferzonen – sowie des Flachwasserbereiches zu meiden" sowie Enten und andere Wasservögel nicht zu füttern. Außerdem solltet Ihr Eure Badeklamotten nach dem Baden wechseln und den Körper kräftig mit einem Badetuch abreiben. Das reduziert zumindest die Anzahl der Zerkarien auf der Haut erheblich.
Was tun, wenn's juckt? Treten nach dem Badebesuch in Naturbadegewässern die typischen mückenstichähnlichen Hautreaktionen auf, solltet Ihr zur Linderung eine lokale Anwendung mit entzündungs- und juckreizhemmende Mittel auftragen, rät das Görlitzer Amt.