Grausamer Verdacht: IS soll Frau den eigenen Sohn zum Essen gegeben haben

Vian Dakhil (46) ist die einzige Jesidin im irakischen Parlament und gilt als Stimme der jesidischen Frauen.
Vian Dakhil (46) ist die einzige Jesidin im irakischen Parlament und gilt als Stimme der jesidischen Frauen.  © DPA

Bagdad - Es ist an Grausamkeit kaum zu überbieten: Laut einem Bericht der irakischen Politikerin Vian Dakhil (46) soll die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) einer Gefangenen ihr eigenes Kind zum Essen vorgesetzt haben.

Wie die 46-Jährige in einem Interview mit dem ägyptischen Sender "Extra News" erklärt, habe ihr die ehemalige IS-Gefangene selbst davon erzählt. Die Mutter sei Jesidin (ebenso wie die Politikerin) und habe zunächst nicht gewusst, was sie da gerade aß.

Ihr sei zuvor drei Tage lang keine Nahrung oder Wasser gereicht worden. Als sie dann einen Teller mit Reis und Fleisch bekommen hätte, habe sie nicht weiter nachgefragt. Erst als sie fertig gewesen sei, hätten die IS-Leute sie aufgeklärt: "We cooked your one-year-old son that we took from you, and this is what you just ate." (Wir haben deinen einjährigen Sohn gekocht, den wir dir weggenommen hatten. Und das ist es, was du gerade gegessen hast")

Die ethnisch-religiöse Minderheit der Jesiden im Nordirak wurde den Vereinten Nationen zufolge seit 2014 Opfer eines Völkermordes durch den IS. Tausende Männer wurden getötet, Frauen versklavt.

Mit dem Vorrücken irakischer Truppen in der IS-Hochburg Mossul und dem Umland werden immer mehr Zivilisten aus der Hand der Extremisten befreit.