Wurden an Grimmaer Schule behinderte Kinder gequält?

Auf der Anklagebank: Beate H. (l.) und Katrin E.
Auf der Anklagebank: Beate H. (l.) und Katrin E.  © Frank Schmidt

Grimma - In einer Grimmaer Förderschule sollen eine Lehrerin und eine Heilpädagogin behinderte Kinder misshandelt und beleidigt haben. Seit Montag wird den Pädagoginnen der Prozess gemacht.

Die Vorwürfe der Anklage: Heilpädagogin Beate H. (47) soll dem geistig behinderten Schüler Dominik (8) auf den Hinterkopf geschlagen haben. "Um ihm gegenüber ihre Missachtung kundzutun", so Staatsanwalt Tobias Weber. 

Wütend darüber, dass die mehrfach behinderte Charlotte (9) zu langsam aß, soll die rabiate Erzieherin dem im Rollstuhl sitzenden, blinden Mädchen ein so großes Brotstück in den Mund gedrückt haben, dass es einen Würgeanfall bekam.

Zudem soll Beate H. Charlottes Mutter beleidigt haben. Laut Anklage fiel auch der Satz: "Hoffentlich wirst Du nicht mal so schwer und so dick wie Deine Mutter.“

Fies soll auch das Verhalten der Lehrerin Katrin E. (56) gewesen sein. Laut Anklage ließ sie vor Charlotte absichtlich eine Schreibmappe auf den Tisch krachen, sodass die Schülerin einen Riesenschreck bekam.

Ins Rollen hatte die Ermittlungen eine Ergotherapeutin gebracht, die ebenfalls an der Waldschule arbeitet und teilweise Zeugin des abartigen Verhaltens ihrer Kolleginnen wurde. 

Vor Gericht sagte sie gestern aus, dass dies an der Schule kein Ausnahmefall sei. Der Prozess wird fortgesetzt.

Die Waldschule in Grimma ist eine Förderschule für behinderte Kinder. 
Die Waldschule in Grimma ist eine Förderschule für behinderte Kinder.   © Frank Schmidt