Schon seit 300 Jahren! Ewige Eiche im Großen Garten blüht immer noch

Die neue Erinnerungstafel an der Splittertafel.
Die neue Erinnerungstafel an der Splittertafel.  © Petra Hornig

Dresden - Napoleons Truppen, monarchische Lustfeste und die Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg: Die 300 Jahre alte Splittereiche im Großen Garten hat Könige, Diktaturen und Demokratien erlebt.

Am Montag hat der von der Bombardierung am 13. Februar 1945 gezeichnete Baum eine Erinnerungstafel erhalten.

„Dieser Baum steht sinnbildlich für die Narben der Stadt. Er ist gekennzeichnet vom Krieg, aber er wächst und gedeiht“, so Martin Modschiedler (49, CDU) bei der feierlichen Enthüllung der Gedenktafel.

Der Verein „Denk Mal Fort“ hatte seit über einem Jahr an der Aufstellung der Tafel gearbeitet.

Die Splittereiche wurden während der Bombardierung Dresdens am 13. Februar 
1945 schwer beschädigt. Trotzdem schlägt sie noch immer grün aus.
Die Splittereiche wurden während der Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945 schwer beschädigt. Trotzdem schlägt sie noch immer grün aus.  © Petra Hornig

„Es geht uns um die Erinnerungskultur in der Stadt, die mit diesem Baum sinnbildlich in die Zukunft wächst“, so Holger Hase (40), Vorsitzender des Vereins.

Der Dresdner Zeitzeuge Günter Baumgart (82) freute sich über die würdevolle Zeremonie: „Der Große Garten war damals verwüstet, Bombenkrater ebneten den Weg.“ Viele alte Eichen verbrannten.

Christian Striefler (54), Chef der Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen, bestätigte: „Viele Bäume in unserem Großen Garten haben die Bombardierung nicht überstanden. Diese Eiche ist ein wichtiges Mahnmal: Der Baum ist geschunden und hat seine Wunden überlebt.“

Zeitzeuge Baumgart hofft, dass die Eiche weiterhin jedes Jahr grün ausschlägt: „Wenn wir Zeitzeugen nicht mehr sind, verschwindet so vieles aus dem Gedächtnis. Die Splittereiche und die Tafel wird die Geschichte aber weitergeben.“

Zeitzeuge Günter Baumgart (82) kann sich an einen verwüsteten Großen Garten 
erinnern.
Zeitzeuge Günter Baumgart (82) kann sich an einen verwüsteten Großen Garten erinnern.  © Petra Hornig