Grossrazzia bei der Schrott-Mafia: 100 Tonnen Diebesgut
Leipzig - Sachsens Landeskriminalamt (LKA) vermeldet einen Schlag gegen einen mutmaßlichen Hehler der internationalen Schrott-Mafia.
Eine Recyclingfirma aus Markranstädt bei Leipzig soll von rumänischen Banden über 100 Tonnen geklauter Kupferrohre und -kabel, Dachrinnen sowie andere Buntmetalle aufgekauft haben.
Wie das LKA erst am Freitag preisgab, rückten die Fahnder der Ermittlungsgruppe „Kupfer“ bereits am Mittwoch letzter Woche auf dem Gelände der Firma Rohstoff Bachinger an.
Zahlreiche Unterlagen und Datenträger wurden beschlagnahmt.
Zudem nahmen die Ermittler im Zuge der „Vermögensabschöpfung“ auch mehrere 10.000 Euro und die Motorräder der Chefs mit.
Laut LKA steht der in dritter Generation geführte, bisher als seriös bekannte Familienbetrieb im Verdacht, seit Anfang 2014 rund 104 Tonnen „hochwertiges Buntmetall“ von rumänischen Diebesbanden aufgekauft und gewinnbringend weiterveräußert zu haben.
Die Kupferrohre, Kabel und Dachrinnen konnten insgesamt 24 Einbruchsdiebstählen in ganz Deutschland zugeordnet werden. Schadenshöhe: rund 400.000 Euro.
Zahlreiche Rumänen sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft bereits wegen schweren Bandendiebstahls verurteilt worden. In ihren Aussagen sollen sie die sächsische Firma belastet haben.
Gegenüber MOPO24 wies die Firmenleitung die Vorwürfe am Freitag zurück.
Man lasse sich von allen Kunden versichern, dass der Schrott nicht aus Straftaten stamme, könne das aber letztlich nicht kontrollieren, erklärte ein Manager.
Fotos: Alexander Bischoff