Schulchaos in Dresden eskaliert! Hier gibt's nur fünf Lehrer für acht Klassen

Regina Pörschke kritisiert den Lehrermangel an der 90. Grundschule.
Regina Pörschke kritisiert den Lehrermangel an der 90. Grundschule.  © Norbert Neumann

Dresden – Aufruhr an der 90. Grundschule in Luga! Eltern klagen über dramatischen Lehrermangel - es gebe keinen gültigen Stundenplan und teils nur fünf Lehrer für die acht Klassen. Eltern mussten einspringen! Auch der Schulleiter spricht von den größten Problemen seit Gründung der Schule 1992.

Chaos seit Schuljahresbeginn: Zwei Lehrer, die in Rente gingen, wurden laut Eltern nicht ersetzt. Zwei Lehrer sind langzeitkrank. Zuletzt kamen zwei kurzfristig erkrankte Lehrer hinzu. "Eine Betreuung findet nicht statt. Die Kinder müssen sich selbst beschäftigen oder werden vor den Computer gesetzt", schimpft Regina Pörschke (41), deren Tochter in die vierte Klasse geht.

Die Türen blieben offen, damit eine Lehrerin zwei Klassen betreuen könne. „Die 4a hat nicht mal eine Klassenlehrerin. Die Kinder hatten noch fast keinen Deutsch-Unterricht“, so die Mutti. Nun bangt sie um die Vorbereitung für die Bildungsempfehlung.

Man habe versucht, aus der Situation das Best- mögliche zu machen, schrieb der Schulleiter den Eltern. Die E-Mail liegt TAG24 vor. "Die Alternative, Klassen tageweise zu Hause zu lassen, konnten (und wollten) wir bis jetzt vermeiden." Grüne und FDP forderten schnelle Lösungen.

Laut Bildungsagentur (SBA) fehlen fünf Lehrer, man sei sich des Problems bewusst. U.a. seien zwei eingeplante Seiteneinsteiger ausgefallen. Ab Montag soll aber eine Lehrkraft nach Luga abgeordnet werden, zudem sei ein Seiteneinsteiger eingestellt worden.

Mindestens zwei weitere Kräfte sollen über das Programm "Unterrichtsversorgung" kommen. Eine Stelle ist ausgeschrieben. Weitere Lehrkräfte sollen geworben werden, so eine SBA-Sprecherin.

Mutti Ines Raith - hier mit Tochter Yara (8) - sprang schon selbst zur Betreuung ein.
Mutti Ines Raith - hier mit Tochter Yara (8) - sprang schon selbst zur Betreuung ein.  © Norbert Neumann