Masturbieren verboten! Dieser Zettel erregt eine ganze Schule

Dieser Aushang gegen die "perversen Triebe" stammt nicht von der Schulleiterin.
Dieser Aushang gegen die "perversen Triebe" stammt nicht von der Schulleiterin.

Dresden - Auf den Toiletten des Hans-Erlwein-Gymnasiums herrscht aufgeregtes Getuschel: Mit scheinbar harter Hand soll die Schulleiterin hier auf einem Aushang gegen diejenigen vorgehen, die ihre aufkeimenden Triebe nicht den ganzen Unterrichtstag im Zaume halten können.

Doch Direktorin Renate Kühnel (61) ist selbst sauer über die Anti-Selbstbefriedigungs-Zettel.

In zwei Toiletten hingen sie: Mit hochoffiziellem Logo des Gymnasiums versehen und der Einleitung „Die Schulleitung informiert:“ rief ein Aushang dazu auf, masturbierende Schüler der Direktorin zu melden. „Um ein angenehmes Schulklima zu gewährleisten“, so die Begründung.

Statt nach masturbierenden Schülern sucht Direktorin Kühnel jetzt allerdings die Verfasser der Zettel: „Das ist eine Frechheit!“, so die Schulleiterin. „Die Zettel sind eine Fälschung! Auch wenn da keine Unterschrift ist, fühle ich mich selbst davon angegriffen. Es wurde schließlich das Schullogo dafür genutzt.“

Wenn sie die Fälscher erwischt, kündigt sie ein ernsthaftes Gespräch an. „Wir haben aber die Elternschaft und auch die Schülerschaft umgehend informiert, dass die Aushänge nicht von uns stammen“, sagt Renate Kühnel.

„Leider machen eben manche Schüler solchen Unsinn auf den Klos.“

Direktorin Renate Kühnel (61) ärgert sich über die falschen Aushänge
Direktorin Renate Kühnel (61) ärgert sich über die falschen Aushänge  © Ove Landgraf