Häftling (†47) aus NRW-Gefängnis stirbt an Legionellen-Infektion

Düsseldorf / Hagen - Ein Häftling der JVA Hagen ist am 12. Oktober wegen einer Legionellen-Infektion gestorben. Das teilte das NRW-Justizministerium am Mittwochnachmittag mit.

Eine Zelle aus einem Gefängnis. (Symbolbild)
Eine Zelle aus einem Gefängnis. (Symbolbild)  © DPA

Der Mann sei an Multiorganversagen in einem Aachener Krankenhaus gestorben, wohin er krankheitsbedingt hingebracht wurde. Bei ihm wurden Legionellen nachgewiesen.

Legionellen sind Bakterien, die grippeähnliche Beschwerden bis Lungenentzündungen auslösen.

Besonders in Wasserleitungen in Gebäuden finden die Erreger teils gute Wachstumsbedingungen, wenn die Temperaturen warm genug sind.

In Ablagerungen und Belägen des Rohrsystems können sich die Legionellen besonders gut vermehren, heißt es seitens der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

"Eine Quelle für die Ansteckung des verstorbenen Gefangenen konnte bislang nicht ermittelt werden", teilte das Justizministerium mit.

Das Gesundheitsamt der Stadt Hagen habe am 11. Oktober Wasserproben in der JVA Hagen genommen, um den Ursprung zu ermitteln. Die Ergebnisse werden erst nach 14 Tagen erwartet.

Als Vorkehrung rüstet die JVA die Duschen mit Sterilfiltern aus. Infektionen von anderen Gefangenen oder Bediensteten gab es laut Justizministerium nicht.

Der Tote hätte eine Haftstrafe von 9 Jahren und 6 Monaten im Zusammenhang mit dem Betäubungsmittelgesetz bis zum Jahr 2025 absitzen müssen.

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