Diese kunterbunten Durstlöscher sind Kult-Brausen

Beim Brause-Hersteller Menschel ist vieles noch Handarbeit. So kontrolliert Produktionsmitarbeiter Andreas Hänsch (34) jede einzelne Flasche.
Beim Brause-Hersteller Menschel ist vieles noch Handarbeit. So kontrolliert Produktionsmitarbeiter Andreas Hänsch (34) jede einzelne Flasche.  © Petra Hornig

Hainewalde - Kindheitserinnerungen zum Trinken serviert die Firma Menschel aus Hainewalde (bei Zittau) ihrer Kundschaft. Der Limonaden-Hersteller produziert Himbeerbrause. Das Rezept dazu stammt noch aus DDR-Zeiten.

"Die Brause wurde früher für 21 DDR-Pfennige verkauft. Wir halten an der Erfolgsrezeptur fest und verwenden für die Brause ausschließlich Kristallzucker. Wir verzichten konsequent auf jegliche Art von künstlichen Süßstoffen. Diesen Unterschied schmeckt man", behauptet Stefan Kubitz (43). Der Menschel-Geschäftsführer füllt die Kult-Brause sogar teilweise noch in Glasflaschen ab, die vor dem Mauerfall gefertigt wurden.

Der rosarote Durstlöscher ist der Bestseller des Traditions-Betriebes. Dazu ist unbedingt anzumerken, dass man beim Wort Bestseller nicht an Massenware denken sollte. Kubitz nennt seine Firma liebevoll "Limonaden-Manufaktur". Er sagt: "Wir produzieren in einem Jahr, was die Großen in einer Woche raushauen. Bei uns wird fast alles noch mit der Hand gemacht."

Seit 1899 gibt es die Firma Menschel in Hainewalde. Zehn Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen. Kubitz sieht sich als regionalen Player. Er freut sich, wenn er seine Limonaden im Getränkemarkt um die Ecke, beim Konsum in Dresden oder in den Gastwirtschaften der Oberlausitz entdeckt. Kubitz: "Wir leben den Begriff Fassbrause."

Der gegenwärtige Erfolg des DDR-Verkaufsschlagers berauscht Kubitz, vernebelt ihm aber nicht die Sinne. Er setzt auch auf Innovationen wie die Geschmacksrichtung Gurke-Zitrone.

Kubitz stolz: "16 Sorten Brause bieten wir an. Eine Kinder-Cola ohne Coffein und Schoko-Brause gehören auch dazu."

Titelfoto: Petra Hornig