Tödlicher Unfall mit Kutsche: Warum drehten die Pferde durch?

Hamburg - Einen Tag nach dem tödlichen Unfall mit einer Pferdekutsche auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg ist die Ursache für das Durchgehen der Pferde weiter unklar.

Auf der Straße ist Blut zu sehen, das Pferd, wurde schwer am Bein verletzt.
Auf der Straße ist Blut zu sehen, das Pferd, wurde schwer am Bein verletzt.  © Dominick Waldeck

Die Zahl der Schwerverletzten stieg unterdessen auf zwei. Zunächst hatte es geheißen, dass eine 78-jährige Frau bei dem Unfall am Mittwoch getötet und eine 80-Jährige schwer verletzt worden sei.

Nun habe sich herausgestellt, dass auch der 50 Jahre alte Fahrer des in den Unfall involvierten Autos schwer verletzt wurde, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Der Friedhof stoppte unterdessen bis auf weiteres sämtliche Kutschfahrten.

Ursprünglich sei man davon ausgegangen, dass eine Frau hinterm Steuer gesessen habe und mit leichten Verletzungen davongekommen sei. Bei dem Unfall am Mittwoch war eines der Pferde auf die Motorhaube des Autos gesprungen. Gleichzeitig sei die mit vier Insassen besetzte Kutsche umgekippt und habe die zwei Frauen unter sich eingeklemmt. Das schwer verletzte Pferd musste am Unfallort eingeschläfert werden. Warum das Pferd durchging, sei weiter unklar.

"Bis auf Weiteres wird es keine Kutschfahrten auf dem Friedhof Ohlsdorf mehr geben", sagte Friedhofssprecher Lutz Rehkopf. Die Bilder des Unfalls hätten sich bei allen zu sehr ins Gedächtnis eingebrannt. Alle Friedhofsmitarbeiter seien sehr betroffen - vor allem diejenigen, die nach dem Unfall die Opfer und Augenzeugen mitbetreut hätten.

Direkt neben dem Unfallort in der Nähe des Friedhofmuseums wurde am Donnerstag eine Fläche eingerichtet, auf der Betroffene zum Gedenken Blumen ablegen können.

Die Kutschfahrten auf dem Friedhof Ohlsdorf wurden nach Angaben eines Friedhofsprechers seit zweieinhalb Jahren von einem Taxi-Unternehmen angeboten, das sich auf solche Kutschfahrten spezialisiert habe. In der Kutsche sei Platz für bis zu 15 Gäste. Insgesamt seien bisher 1000 Menschen transportiert worden.

Die zwei Pferde sowie die bei dem Unfall beschädigte Kutsche seien die einzigen des Betreibers gewesen.

Titelfoto: Dominick Waldeck