18-Jährigem Augen ausgestochen: Mutmaßlicher Täter schweigt, Opfer verschwunden

Der 19-jährige mutmaßliche Täter muss sich wegen seiner grausamen Taten vor dem Gericht verantworten. (Symbolbild)
Der 19-jährige mutmaßliche Täter muss sich wegen seiner grausamen Taten vor dem Gericht verantworten. (Symbolbild)  © DPA

Schlüchtern/Hanau - Weil er einem jungen Mann in Hessen grausam das Gesicht verstümmelt haben soll (TAG24 berichtete), steht der mutmaßliche Täter am Montag vor dem Hanauer Landgericht.

Angeklagt ist der 19-Jährige wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher und schwerer Körperverletzung. Geäußert hat er sich zu den Vorwürfen bislang nicht.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll der 19-Jährige im Oktober in Schlüchtern bei Fulda einem 18 Jahre alten Bekannten mit zwei Messern und einem Kugelschreiber in die Augäpfel und den Hals gestochen haben.

Zudem soll der 19-Jährige ihm die Augenlieder abgetrennt und beide Ohrmuscheln abgebissen haben. Das Opfer, das später in einer Klinik notoperiert werden musste, hat sein Augenlicht bei der Attacke nahezu komplett verloren.

Eine Anwohnerin hatte die lauten Schreie des Opfers gehört und die Beamten alarmiert, die die zwei Kontrahenten in einer riesigen Blutlache vorfanden. Laut Gericht soll es deswegen zu der grausamen Tat gekommen sein, weil das Opfer dem Täter 50 Euro schuldete.

UPDATE, 12.36 Uhr: Mann schweigt vor Gericht

Im Prozess um eine brutale Gesichtsverstümmelung hat der Angeklagte zum Auftakt vor dem Landgericht Hanau geschwiegen. Der heute 20-Jährige wolle keine Angaben zu den Vorwürfen machen, sagte sein Anwalt am Montag.

Täter und Opfer sind Flüchtlinge und kannten sich aus einer Flüchtlingseinrichtung in Bad Soden-Salmünster. Zuletzt wohnten sie beide in Wohnungen in Schlüchtern und waren miteinander befreundet.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es um eine Geldschuld von 50 Euro ging. Die Vorsitzende Richterin Susanne Wetzel vermutet indes, dass es um mehr als Geld gegangen sein muss. "Das ist eine ausgesprochen brutale und bizarre Tat", sagte sie. Das Opfer erschien zum Prozess-Auftakt nicht. Der Mann ist aus einer Sehbehinderten-Einrichtung nahe Würzburg verschwunden.