Irrer Rechtsstreit! Wohnhaus zum Puff mitten in Bielefeld gemacht

2015 meldeten Prostituierte in einem Mehrfamilienhaus in Heepen ihr Gewerbe an - zur Überraschung der Behörden! (Symbolbild)
2015 meldeten Prostituierte in einem Mehrfamilienhaus in Heepen ihr Gewerbe an - zur Überraschung der Behörden! (Symbolbild)  © DPA

Bielefeld - Ein Puff mitten in Bielefeld-Heepen erregt schon seit fast zwei Jahren die Gemüter. Im August 2015 wunderten sich die Behörden nämlich sehr, als Prostituierte plötzlich in einem Mehrfamilienhaus ihr Gewerbe anmeldeten.

Denn eigentlich ist das Haus nicht für gewerbliche Nutzung freigegeben. Zur gleichen Zeit kamen dann auch noch Beschwerden von Nachbarn hinzu.

Der Grund: Freier kamen und gingen wie und wann sie wollten. Darauf reagierte die Stadt schnell und legte dem Ganzen mit einer Nutzungsuntersagungsverfügung und einem Bußgeld in Höhe von 308 Euro einen Riegel vor.

Das gefiel dem Hausbesitzer aber so gar nicht. Deshalb zog er laut Neue Westfälische bereits im September 2015 vor das Mindener Verwaltungsgericht.

Angeblich, so der Gerichtssprecher Hans-Jörg Korte, hatte der Besitzer nämlich gar keine Ahnung von der gewerblichen Nutzung seines Hauses. Am 9. März 2017 wird jetzt über diesen kuriosen Fall verhandelt.

Viele fragten sich, warum der Mann überhaupt klagt, wenn er von der ganzen Sache doch gar nichts gewusst haben will. Müsste er nicht froh sein, dass das illegale Geschäft aufgeflogen ist? Die Vermutung liegt nahe, dass er mit der gewerblichen Nutzung einfach deutlich höhere Mieteinnahmen hatte.

"In dem Gebäude wird in mehreren Wohnungen Prostitution betrieben. Wir gehen davon aus, dass der Besitzer von der Nutzung der Wohnungen wusste", ist sich Bauamtsleiter Dieter Ellermann außerdem sicher.

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