Horror-Crash mit vier Toten: Leiche lag stundenlang auf der Straße

Heilbronn - Nach einer Karambolage mit vier Toten und vier Schwerstverletzten auf der A81 stehen die Ermittler vor vielen Fragen.

Details zu den Opfern des furchtbaren Crashs lagen zunächst nicht vor.
Details zu den Opfern des furchtbaren Crashs lagen zunächst nicht vor.  © Andreas Rosar/Fotoagentur Stuttgart

Auch Stunden nach dem Unfall war weiter unklar, warum die zehn Fahrzeuge, darunter drei Kleinlaster, ineinander krachten.

Geprüft wurde unter anderem, ob Regen zu dem Unglück auf der Autobahn zwischen Ahorn und Boxberg geführt haben könnte. Sicher war zunächst nur, dass die Fahrbahn zum Zeitpunkt der Karambolage am Samstagnachmittag nass war.

Die Autobahn in Fahrtrichtung Stuttgart wurde erst am frühen Sonntagmorgen nach stundenlanger Sperrung wieder freigegeben. Zwei der Fahrspuren blieben zunächst weiter gesperrt, weil von der Wucht des Unfalls auch die Fahrbahndecke beschädigt worden war.

Details zu den Unfallopfern lagen bis zum frühen Sonntagmorgen nicht vor. Eine Leiche lag stundenlang auf der Straße, weil geprüft werden musste, ob das spätere Opfer in einem der Autos gesessen hatte oder ausgestiegen war und dann erfasst wurde. Sichtschutzwände verhinderten den Blick auf die Opfer.

Auch drei Kleinlaster waren in den Unfall verwickelt.
Auch drei Kleinlaster waren in den Unfall verwickelt.  © Andreas Rosar/Fotoagentur Stuttgart

Ein Polizeisprecher sagte, er könne sich kaum an einen so schweren Unfall im Raum Heilbronn erinnern.

Auch für die Einsatzkräfte sei das eine sehr belastende Situation. Der Polizist sprach von einem "riesengroßen Trümmerfeld" und "sehr komplexen Unfallgeschehen".

Wegen der stundenlangen Sperrung leitete die Polizei die wartenden Autos ab - wer im Stau stand, durfte wenden und entgegen der Fahrtrichtung zur nächsten Abfahrt zurückkehren.

Die Polizei war am Samstagnachmittag gegen 16 Uhr zum Unfallort gerufen worden, insgesamt waren rund 100 Kräfte von Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr im Einsatz. Neben zahlreichen Kranken- und Rettungswagen waren drei Rettungshubschrauber und ein Polizeihubschrauber vor Ort.

Die Schwerstverletzten wurden mit Hubschraubern in verschiedene Krankenhäuser geflogen, unter anderem nach Mannheim und Würzburg. Am Unfallort waren auch ein Sachverständiger und mehrere Notfallseelsorger im Einsatz.

UPDATE: 8.41 Uhr

Die Polizei geht nach ersten Ermittlungen davon aus, dass nicht alle Fahrzeuge auf einmal in einander gefahren sind. "Das waren mehrere Komplexe", sagte ein Sprecher der Polizei in Heilbronn am Sonntag. In welchem zeitlichen Abstand die zehn Fahrzeuge, darunter drei Kleintransporter, zusammenkrachten, ist noch unklar.

Spezialisten der Verkehrspolizei sollen Hergang und Unfallursache nun ermitteln. Sicher ist: Die Fahrbahn war zum Zeitpunkt der Karambolage am Samstagnachmittag nass.

Die Vollsperrung der Autobahn zwischen Ahorn und Boxberg (Main-Tauber-Kreis) war am frühen Sonntagmorgen wieder aufgehoben worden. Unterdessen hat die Polizei die Zahl der Verletzten aktualisiert. Demnach wurden bei dem Unglück fünf Menschen schwer verletzt und in Krankenhäuser gebracht.

Zunächst war die Polizei von mindestens vier Schwerverletzten ausgegangen. Ein Leichtverletzter wurde von Rettungskräften an der Unfallstelle ambulant versorgt. Bei den vier Toten handelt es sich laut Polizei um zwei Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 43 und 59 Jahren.

UPDATE: 13.01 Uhr

An dem schweren Unfall mit vier Toten waren nach Angaben der Polizei acht Fahrzeuge beteiligt - und nicht zehn. Ein weiteres Auto hielt den Erkenntnissen zufolge im Trümmerfeld an, ein anderes fuhr ohne fremde Einwirkung 200 Meter entfernt in eine Leitplanke, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Drei Männer und zwei Frauen kamen mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser. Eine junge Frau erlitt leichte Verletzungen, drei Beteiligte blieben unverletzt. Die Ursache für den Unfall bei Heilbronn war am Sonntag weiterhin nicht klar.

Die Opfer kamen per Hubschrauber in Kliniken, etwa nach Mannheim und Würzburg.
Die Opfer kamen per Hubschrauber in Kliniken, etwa nach Mannheim und Würzburg.  © Andreas Rosar/Fotoagentur Stuttgart

Titelfoto: Andreas Rosar/Fotoagentur Stuttgart