Was war das in der Nacht für ein schreckliches Dröhnen in Westberlin?

Das Heizkraftwerk Reuter West soll Ursprung des mega lauten Dröhnens gewesen sein.
Das Heizkraftwerk Reuter West soll Ursprung des mega lauten Dröhnens gewesen sein.  © wikimedia

Berlin – Mitten in der Nacht, kurz nach 2 Uhr war in vielen Bezirken Westberlins ein mega lautes Geräusch zu hören.

Ein Fauchen oder Brüllen lag in der Luft, was Flugzeugturbinen erinnert. Viele Berliner, vor allem in Charlottenburg, Wilmersdorf und Spandau, wurden aus dem Schlaf gerissen. Bei Twitter begannen die Spekulationen darüber, was die Quelle diese Geräusches sein könnte.

Bei der Polizei gingen mehr als 100 Notrufe wegen des ungewöhnlichen Lärms ein.

Anwohner beschreiben das Geräusch so, es würde sich wie ein riesiger Hummelschwarm anhören. Andere vermuten, dass es Flugzeugturbinen von Tegel sein könnten, oder es sich um geheime Testflüge der Nato handelt.

Der Grund war weit weniger spektakulär. Wie Vattenfall auf Nachfrage der Polizei mitteilte hat es eine Havarie am Heizkraftwerk Reuter West in Spandau gegeben. Vermutlich ein Waschbär habe für einen Kurzschluss im Trafo gesorgt.

Dadurch wurden der Trafo und eine daran angeschlossene Dampfturbine lahmgelegt. "Weil der Dampf nach dem Defekt nicht mehr über die Turbine geleitet werden konnte, öffneten sich die für so eine Situation vorhandenen Sicherheitsventile, die den (Wasser-)Dampf in die Atmosphäre entweichen ließen. Der über die Ventile entweichende Dampf führte zu weithin hörbaren Geräuschen", sagte Vattenfall-Sprecher Olaf Weidner.

Gegen 2:45 Uhr war der Spuk vorbei und es kehrte im Westteil der Stadt wieder Ruhe ein. Der Waschbär konnte unerkannt vor Mitarbeitern des NABU und eines herbeigerufenen Jägers in der schützenden Dunkelheit entkommen.