16-Jährige ersticht Stiefvater und verletzt Mutter schwer

Die Spurensicherung untersuchte nach dem Mord den Tatort.
Die Spurensicherung untersuchte nach dem Mord den Tatort.  © Jobst-Werner Lüdeking

Vlotho - Wegen Mord an ihrem Stiefvater und gefährlicher Körperverletzung an ihrer Mutter muss eine heute 18-jährige Vlothoerin für acht Jahre und sechs Monate in den Knast. Das entschied jetzt das Bielefelder Landgericht in einem Revisionsverfahren.

Die junge Frau war Mitte November 2015, im Alter von 16 Jahren, mit einem Messer in der Hand in das Schlafzimmer gestürzt und hatte erst ihren Stiefvater attackiert und getötet und anschließend die Mutter niedergestochen.

Über ihr Motiv der Tat schweigt die Angeklagte bis heute und machte auch vor Gericht von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.

Bereits im Jahr 2017 war sie wegen Mordes verurteilt worden, allerdings musste das Verfahren nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshof von vorne aufgerollt werden, da ihr Onkel, der zu dieser Zeit ihr Vormund war, vor Gericht keine Stellungnahme abgegeben durfte - ein Formfehler (TAG24 berichtete).

Nun muss die 18-Jährige ein halbes Jahr weniger in den Knast als zuvor, obwohl die beiden Strafverteidiger der Vlothoerin einen Freispruch beantragt hatten. "Wir haben unsere Mandantin auf ein solches Urteil vorbereitet. Es war durchaus im Bereich des Möglichen", wird Anwalt Christian Thüner in der Neuen Westfälischen zitiert.

Noch sind sich die beiden Rechtsanwälte auch nicht darüber im Klaren, wie sie weiter vorgehen werden. Das werden sie nun mit ihrer Mandantin, die derzeit in der Justizvollzugsanstalt Köln einsitzt, besprechen.

Viele Beweismittel nahmen die Ermittler aus der Wohnung mit.
Viele Beweismittel nahmen die Ermittler aus der Wohnung mit.  © Jobst-Werner Lüdeking

Titelfoto: Jobst-Werner Lüdeking