Raphael seit Badeunfall querschnittsgelähmt: Aufgehört zu kämpfen hat er aber nie

Hilden - Ein tragischer Badeunfall vor 12 Jahren veränderte sein Leben komplett. Doch Raphael aus Hilden (Nordrhein-Westfalen) will nicht aufgeben. Trotz Querschnittslähmung versucht er alles, um wieder ein halbwegs normales Leben führen zu können.

Nach seinem Badeunfall sitzt Raphael im Rollstuhl.
Nach seinem Badeunfall sitzt Raphael im Rollstuhl.  © Screenshot/GoFundMe

Der 31-Jährige kann lediglich seine Schultern und seine Arme noch teilweise selbstständig koordinieren. Seine Beine, sein Rumpf und auch seine Hände sind gelähmt.

Für den Sportler, der in seiner Jugend aktiv Kanuslalom ausgeübt und auch bei Wettkämpfen teilgenommen hat, ein herber Schock.

Direkt nach der neunstündigen Operation 2007 fasste er den Entschluss, sich nicht aufzugeben. Die Motivation nahm er vor allem aus seiner Erfahrung als Wettkämpfer. Doch ganz so leicht war das nicht, denn ganze neun Monate lag er auf einer Spezialstation, nachdem er zuvor eine Woche auf der Intensivstation lag.

Nach knapp einem dreiviertel Jahr konnte er mittlerweile aufrecht in seinem Rollstuhl sitzen. Nahezu täglich trainierte er mehrere Stunden, um der Querschnittslähmung zu trotzen.

Doch große Erfolge sollten für den jungen Mann, der kurz vor dem Unfall sein Abitur gemacht hatte, ausbleiben.

Raphael will gelähmte Körperteile wieder koordinieren können

Eine riesige Narbe ziert seinen Nacken.
Eine riesige Narbe ziert seinen Nacken.  © Screenshot/GoFundMe

Eine große Chance sieht er jetzt in Australien, wo die spezielle Therapieform NeuroPhysics praktiziert wird.

"Deshalb versuche ich momentan einen Weg zu finden, um einen mehrwöchigen Aufenthalt in Australien und die Therapie selbst zu finanzieren", schreibt der 31-Jährige auf seiner Spendenseite bei "Gofundme".

Doch die Therapie ist teuer, weshalb er versucht, knapp 16.000 Euro zusammenzubekommen.

Große Unterstützung bekam er in den letzten Jahren von seiner Familie. Vor allem seine Mutter pflegte ihn teilweise rund um die Uhr.

"Einen kleinen Schritt in Richtung Selbstständigkeit konnte ich durch die Bewilligung einer 24-Stunden-Assistenz vor einigen Monaten erreichen, worüber ich sehr glücklich bin", schreibt er weiter.

Durch die Therapie in Down Under erhofft sich Raphael, dass er einige der gelähmten Körperteile wieder kontrollieren kann. Er selbst glaubt fest daran, da die Behandlungen bei vielen Patienten schon von Erfolg gekrönt waren.

Innerhalb einiger Tage haben bereits über 70 Leute gespendet, über 6000 Euro sind so schon zusammengekommen.

Titelfoto: Screenshot/GoFundMe