Hoyerswerda - Er galt lange als Wahrzeichen der Hoyerswerdaer Altstadt, jetzt kommt der historische Wasserturm unter den Hammer! Das Startgebot ein Schnäppchen, doch wer den steinernen Riesen aus dem Dornröschenschlaf holen will, sollte noch etwas mehr Kleingeld mitbringen.

1907 wurde der Wasserturm für die Versorgung der Dampfloks auf dem Bahnhofsgelände gebaut. 30 Meter ragt der Turm in die Höhe, die Aussicht ist grandios. Die genossen in den letzten Jahren aber nur die Tauben: Nachdem die Deutsche Bahn den Turm in den 90er-Jahren verkaufte, blieb er quasi ungenutzt.

"Es gab mehrere Ideen: Indoor-Kletterpark, Sternwarte, Künstler-Atelier. Letztlich wurde aber nichts realisiert, es fehlte auch ein wenig an Mut für Investitionen", sagt Noch-Eigentümer Olaf Werner (54) aus Hoyerswerda.

15.000 Euro lautet das Mindestgebot, die Kosten für eine "Wiederbelebung" werden ein Vielfaches betragen. Laut Katalog der Sächsischen Grundstücksauktionen AG besteht "allumfassender Sanierungsbedarf".

Der Turm (200 Quadratmeter Nutzfläche) ist entkernt, ohne Heizungen, die Fenster kaputt. Immerhin liegen alle Medien an, der Turm befindet sich nach städtischem Beschluss im Fördergebiet: "Der künftige Eigentümer könnte für sein Vorhaben also eventuell auf Fördermittel hoffen", sagt OB Stefan Skora (58, CDU). "Seitens der Stadt sichern wir natürlich Unterstützung im Rahmen unserer Möglichkeiten zu."

Der Hammer fällt am 4. Juni ab 11 Uhr im Hotel Elbflorenz in Dresden.