Hund findet Totenschädel: Gehört er diesen ermordeten Frauen?

Am Donnerstag entdeckten ein Hund und sein Besitzer einen Totenschädel im Waldstück "Eilenriede" in Hannover.
Am Donnerstag entdeckten ein Hund und sein Besitzer einen Totenschädel im Waldstück "Eilenriede" in Hannover.  © DPA

Hannover - Nichtsahnend spazierten sie am Donnerstag durch den Stadtwald! Dann entdeckten ein Mann (33) und sein Hund einen Totenschädel. Mittlerweile ist klar: Die Knochen stammen von einem Menschen. Jetzt kramt die Polizei Hannover verstaubte Akten aus dem Schrank.

Denn die Beamten wittern Antworten auf Fragen, die sich teilweise seit mehr als 16 Jahren stellen. Drei Frauen-Morde konnten in dieser Zeit nicht gänzlich aufgeklärt werden. Noch immer sind die Leichen der Getöteten verschwunden.

Doch der Reihe nach:

Nur sechs Wochen nach ihrer Hochzeit verschwindet die Studentin Inka Köntges (damals 29) am 10. August 2000. Die junge Frau war mit dem Rad auf dem zur Medizinischen Hochschule Hannover.

In einem Waldstück fragte sie Spaziergänger nach dem Weg. Kurze Zeit später fehlt von der 29-Jährigen jede Spur. Ihr früher Witwer hängt 5000 Plakate auf - erfolglos. Doch das könnte sich nun ändern.

Der am Donnerstag gefundene Schädel lag nur etwa einen Kilometer vom Ort entfernt, an dem Inka Köntges das letzte Mal gesehen wurde...

Karen Gaucke und ihre Tochter Clara verschwanden am 15. Juni 2006.
Karen Gaucke und ihre Tochter Clara verschwanden am 15. Juni 2006.  © DPA

Sechs Jahre später der nächste Mordfall. Am 15. Juni 2006 verschwinden Karen Gaucke (damals 37) und Tochter Clara (damals 7 Monate). Die Polizisten stoßen auf eine Blutlache in der Wohnung der 37-Jährigen.

Später finden Ermittler die DNA-Spuren Karens im Auto ihres Ex-Freundes, dem TUI-Manager Michael Pieper († 42).

Zudem klebte Blut der Ermordeten an seinen Schuhen. Pieper wandert lebenslang ins Gefängnis. Dort stirbt er allerdings nach sechs Jahren an Hodenkrebs.

Die Leiche von Karen Gaucke konnte bis heute nicht gefunden werden. Aber: Als sie am 15. Juni 2006 verschwand, schaute ihr Peiniger Fußball.

Nicht weit vom jetzigen Schädel-Fundort entfernt.

Den brutalsten Mordfall datieren die Ermittler auf den 1. Januar 2010. Damals war Monika Pawlas nach einer Silvester-Party bei Mama auf dem Weg in die Innenstadt von Hannover.

Wenige Tage später der Horror-Fund: Unter einer Brücke entdecken Spaziergänger blaue Müllsäcke. Darin sind die zerstückelten Überreste Monikas! Allein ihre Hände sowie ihr Kopf fehlen - bis heute...

Noch ist nicht klar, ob der gefundene Schädel einer Frau oder einem Mann zugeordnet werden kann. Rechtsmediziner analysieren zur Zeit den Knochenfund. Wie Bild berichtet, könnten nächste Woche erste Ergebnisse vorliegen.

Monika Pawlaks Leiche wurde zerstückelt in blauen Müllsäcken gefunden. Nur ihr Kopf und ihre Hände waren nicht darin...
Monika Pawlaks Leiche wurde zerstückelt in blauen Müllsäcken gefunden. Nur ihr Kopf und ihre Hände waren nicht darin...  © DPA