Deshalb fahren Hunde nicht gerne mit dem Auto!

München - Viele Hunde haben Probleme beim Autofahren: Ihnen wird schlecht, sie haben Angst, werden panisch und fiepen, wenn es nur in die Nähe eines Autos geht. Das ist auch für die Hundehalter purer Stress.

Nicht alle Hunde fahren ruhig im Auto mit; viele verbinden die Fahrt mit Angst und stressen dadurch auch ihr Halter.
Nicht alle Hunde fahren ruhig im Auto mit; viele verbinden die Fahrt mit Angst und stressen dadurch auch ihr Halter.  © 123RF

Auch beim Autofahren gilt: Entscheidend ist, wie das erste Erlebnis für den Hund abgelaufen ist.

Oft werden Welpen mit dem Auto beim Züchter abgeholt. Der Hunde saß noch nie zuvor in einem Auto, wird dann in eine Box gepackt und fliegt in jeder Kurve von einer Ecke in die andere.

Wenn die erste Fahrt für den Hund schon zum Schreckenserlebnis wird, ist klar, dass er sich auch in Zukunft nicht darauf freuen wird. Der Hund verbindet das Auto mit Angst.

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Hundeexpertin Stephanie Salostowitz empfiehlt deshalb, bei der ersten Fahrt auf jeden Fall einen Beifahrer mitzunehmen. Der sollte den kleinen Hund auf den Schoß nehmen und ein Handtuch unterlegen (falls doch etwas daneben geht). Mit der Körperwärme fühlt sich der Hund wohl und schläft wahrscheinlich bald ein.

Wem das Halten auf dem Schoß zu heikel ist, der sollte zumindest eine kleine Box wählen, diese anschnallen und mit der Hand in der Box Kontakt zum Tier halten.

"Mach die erste Autofahrt nicht schon zum Albtraum", rät die Hundetrainerin.

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Es gibt Spezialgurte, die am Geschirr des Hundes befestigt werden können und so für mehr Sicherheit bei der Autofahrt sorgen.
Es gibt Spezialgurte, die am Geschirr des Hundes befestigt werden können und so für mehr Sicherheit bei der Autofahrt sorgen.  © 123RF

Doch was ist mit großen Hunden?

Am besten eine Decke auf den Schoß legen und den Hund mit den Vorderpfoten darauf liegen lassen. Während der Fahrt sollte der Hund nicht bedauert oder mit hoher Stimme angesprochen werden. Das könnte das Tier in seiner Angst noch bestärken und zusätzlich aufregen. Der Hundehalter sollte Entspannung ausstrahlen und den Hund nur leicht festhalten. Am Ende der Fahrt sollte das Tier überschwänglich gelobt werden.

Spezielle Sicherheitsgurte können am Geschirr des Hundes befestigt werden. Damit kann man trotzdem noch Kontakt zum Tier halten und muss keine Abstriche bei der Sicherheit machen.

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Für manche erwachsene Tiere kann es hingegen entspannter sein, in einer abgedunkelten Box im Kofferraum zu sitzen. Der Lichtwechsel und die schnell vorbei ziehende Landschaft kann zu Schwindel führen.

Am wichtigsten ist es, selbst ruhig zu bleiben, rät Hundeexpertin Stephanie.

Salostowitz leitet ein Hundezentrum in der Nähe von Burglengenfeld in der Oberpfalz. Sie bildet Jagdhunde aus und beschäftigt sich mit aufgeregten Hunden. Ihr Spezialgebiet sind ängstliche Hunde, die sie zu stabilen Begleitern ausbildet. Salostowitz ist außerdem für ihre YouTube-Videos bekannt, in denen sie Hundebesitzern ausführlich Ratschläge gibt.

Titelfoto: 123RF

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