Nach Tafel-Aus: Kleine Hoffnung für Bedürftige

Die Schwerbeschädigte Madeleine Petereit (46) kämpft um den Erhalt der 
Heidenauer Tafel.
Die Schwerbeschädigte Madeleine Petereit (46) kämpft um den Erhalt der Heidenauer Tafel.  © Ove Landgraf

Heidenau - Eine heftige Nachricht für Helfer und Bedürftige: Die Tafel in Heidenau wird bis auf eine kleine Ausgabestelle auf der Ernst-Thälmann-Straße aufgelöst. Lebensmittel werden zukünftig von Pirna aus gesammelt und verteilt.

Das trifft auch Madeleine Petereit (46), die bisher Lebensmittel von ehrenamtlich tätigen Tafel-Mitarbeitern nach Hause gebracht bekam. Denn auch dieser Service wird wegfallen.

„Ich fühle mich wie ein Bürger dritter Klasse, habe beeinträchtigte Kinder. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.“

Die Betroffenen appellierten in einem Protestbrief an Heidenaus Bürgermister Jürgen Opitz (61). Der Stadtchef: „Wir mischen uns in die Organisation des Vereins nicht ein. Wir haben nur die Bedingung gestellt, dass weiter Lebensmittel verteilt werden.“ Denn von der Stadt Heidenau und seiner Wohnungsgesellschaft gibt es jährlich über 3000 Euro an Unterstützung.

Die Tafel-Geschäftsführerin des Demokratischen Frauenbundes, Katrin Knörndel (61): „Wir handeln aus wirtschaftlichen Zwängen.“

Nach den Protesten sichert sie allerdings zu: „Wir prüfen nun im Einzelfall, ob wir auch weiterhin Lebensmittel nach Hause liefern können.“

Das Team der Heidenauer Tafel, um Vorort-Chefin Steffi Kober (46, links) soll 
aufgelöst werden.
Das Team der Heidenauer Tafel, um Vorort-Chefin Steffi Kober (46, links) soll aufgelöst werden.  © Ove Landgraf

Titelfoto: Ove Landgraf