Die Villa des Handschuhfabrikanten kommt unter den Hammer

Steht zur Versteigerung: diese prächtige Fabrikantenvilla in Johanngeorgenstadt. Das Mindestgebot liegt bei 49.000 Euro.
Steht zur Versteigerung: diese prächtige Fabrikantenvilla in Johanngeorgenstadt. Das Mindestgebot liegt bei 49.000 Euro.  © DPA

Johanngeorgenstadt - Villa gefällig? Im Erzgebirge steht in Kürze ein ganz besonderer Schatz zur Versteigerung: das einstige Haus des Handschuhfabrikanten Hans C. Otto (1879-1929).

Otto war niemand Geringerer als der Sohn des Begründers der Glacéhandschuh-Industrie in der Region, Levi Cohn (1836-1915). Unter Führung des Juniors hatte die Firma „La Tosca“ ein Stammhaus in London, in Johanngeorgenstadt gab es gleich mehrere Handschuh-Fabriken in Familienbesitz.

Die Villa entstand 1923. Das prächtige Innere könnte auch aus der großen Zeit des Stummfilms in Hollywood sein und lässt heute noch die gehobene gesellschaftliche Stellung der Bauherren erahnen. Denn die verdienten nicht nur Geld, sondern traten in Sachsen auch als Mäzene auf.

Das Haus wurde bis 1990 als Kinderferienlager genutzt. Heute sind zwar noch Kamin, Marmor-Bad, Holztüren, Wendeltreppe und Buntglasfenster vorhanden. Doch der Zahn der Zeit und Vandalismus richteten Schäden an. Feuchtigkeit steigt auf. „Es besteht allumfassender Sanierungs- und Modernisierungsbedarf“, heißt es im Auktionskatalog. Mindestgebot: 49 000 Euro.

Versteigert wird am 29. August durch die Sächsische Grundstücksauktionen AG in Dresden.