Dresden - Stink-Alarm in der Johannstadt! Immer wieder zieht ein bestialischer Kloake-Gestank durch die Hertelstraße, verbreitet sich bis in benachbarte Straßenzüge.

Gewerbetreibende und Anwohner rümpfen die Nase, darunter auch der langjährige Chef der Dresdner Dampfschifffahrt.

13 Jahre leitete Michael Lohnherr (75) die Weiße Flotte, wohnt mit seiner Frau seit 1996 in der Hertelstraße.

Der üble Geruch sei ihm auch schon in früheren Jahren aufgefallen, aber so schlimm wie jetzt sei es noch nicht gewesen: "Der Mief ist an zwei bis drei Wochentagen deutlich zu riechen", sagt Lohnherr.

"Es stört vor allem abends, wenn das Fenster offen ist. Zum Glück ist unser Balkon hinten raus.

Auffällig: "Besonders, wenn es nicht geregnet hat, ist es sehr arg", sagt seine Frau Rosemarie (69).

Auch Gewerbetreibende ärgern sich: "Es stinkt nach Gülle und Abwasser, tritt vermehrt im Sommer auf", schildert Anja U. (33), die in der Hertelstraße arbeitet.

"Ich denke, es ist ein Problem mit der Kanalisation". Das glaubt auch Lohnherr: "Durch die Trockenheit der letzten Monate fehlt das Regenwasser im Kanal. Da landet nur das, was aus den Haushalten runter läuft ..."

Das Problem ist auch bei der Stadtentwässerung bekannt, ein weiterer Anwohner hatte sich beschwert. Heute wollen die Experten dem Gestank auf den Grund gehen und den Kanal durchspülen.