Warum ist es eigentlich ausgerechnet in Sachsen am kältesten?

Auf dem Fichtelberg herrschen wie im gesamten Erzgebirge eisige Temperaturen.
Auf dem Fichtelberg herrschen wie im gesamten Erzgebirge eisige Temperaturen.  © dpa/123RF

Dresden – Der kälteste Ort Deutschlands war zwei Nächte in Folge Marienberg-Kühnhaide im Erzgebirge. Dort wurden minus 22 Grad Celsius gemessen (TAG24 berichtete). Im benachbarten Deutschneudorf-Brüderwiese waren es immerhin noch 20 Grad.

Aber auch im restlichen Erzgebirge war es mit höchstens minus 15 Grad in der vergangenen Nacht so kalt wie sonst nirgendwo in Deutschland. Selbst im sonst milden und geschützten Dresden sank das Quecksilber auf bis zu minus zwölf Grad. Selbst in den Alpen wurden laut Kachelmannwetter kaum derartige Frosttemperaturen gemessen.

Dort lagen die kältesten gemessenen Temperaturen bei "nur" minus 15 Grad. Aber warum ist ausgerechnet Sachsen der Kühlschrank von Deutschland? Ganz einfach: Da die Kälte aus dem Osten kommt, erwischt sie uns zuerst und mit voller Wucht.

"Das Erzgebirge ist quasi die erste Einflugschneise für die eisige Luft aus Russland", erklärt Wetter.net-Meteorologe Dominik Jung gegenüber TAG24.

Weiterhin gebe es im Erzgebirge besondere Kältelöcher, in denen sich kalte Luft sammelt. "Immerhin geht das Erzgebirge auch bis rund 1000 Meter hoch. Da ist schon einiges an Kälte möglich", so Jung weiter.

Er weist aber auch darauf hin, dass es hier nicht immer am kältesten ist. Im Alpenvorland und in der Region rund um Oberstdorf im Allgäu gebe es auch oft extreme Kälte. So wurden in der vergangenen Nacht auf dem Feldberg im Schwarzwald auch minus 19,6 Grad Celsius gemessen (TAG24 berichtete).