Sie sollte nackt vors Personal treten: Insassin (21) nimmt sich wegen Mobbings das Leben

Falkirk (Schottland) - Katie Allan sollte ganze zwei Jahre im Gefängnis ihre Strafe absitzen. Doch die 21-Jährige nahm sich bereits nach fünf Monaten das Leben. Der Grund ist erschütternd.

Katie Allan nahm sich im Gefängnis das Leben.
Katie Allan nahm sich im Gefängnis das Leben.  © Screenshot/Facebook/Our Lassie Katie Allan

Vergangenes Jahr beging die 21-jährige Katie Allan wohl den schlimmsten Fehler ihres Lebens: Am 10. August stieg sie nach einer feuchtfröhlichen Bar-Nacht angetrunken ins Auto. Auf dem Weg nach Hause verursachte die Studentin einen schweren Autounfall.

Dabei verletzte sie einen erst 15 Jahre alten Jungen und ließ ihn blutend am Straßenrand zurück. Vor Gericht betonte sie immer wieder, dass sie nicht bemerkt hat, eine Person verletzt zu haben. Das Opfer überlebte den Unfall und kam mit gebrochenem Knöchel in ein Krankenhaus.

Allan wurde zu insgesamt zwei Jahren Haft verurteilt, obwohl die Familie des verletzten Teenagers den Richter darum bat, die 21-Jährige nicht einsperren zu lassen.

So kam es, dass Katie Allan in das Gefängnis der schottischen Kleinstadt Polmont gebracht wurde. Dort sollte sie nie wieder lebend herauskommen.

Katie Allan mit ihren Freunden.
Katie Allan mit ihren Freunden.  © Screenshot/Facebook/Our Lassie Katie Allan

Wie die "Sun" berichtet, wurde die Studentin dort täglich von anderen weiblichen Insassen aufs Übelste gemobbt und sogar gequält.

Laut Bericht wurde sie gezwungen, nackt vor das Gefängnis-Personal zu treten. Zudem sollte sie regelmäßig Drogen für ihre Kolleginnen besorgen. Auch soll Allan beledigt, belästigt und geschlagen worden sein. Freunde der Studentin erzählten, sie war wie ein "Schaf in der Höhle eines Wolfes".

Die junge Frau soll so verzweifelt gewesen sein, dass ihr nach und nach die Haare ausfielen. Linda Allan, die Mutter der 21-Jährigen, sagte: "Katie wurde gemobbt und war in großer Not. Bei unserem letzten Besuch wussten wir, dass etwas nicht stimmte. Sie sah erschöpft aus und hatte nicht geschlafen, weil sie terrorisiert wurde."

Nach dieser Begegnung meldete die Familie der Insassin das Mobbing. Daraufhin sollte sie in ein anderes Gefängnis gebracht werden. Doch dafür war es zu spät - die Schottin hatte sich kurz darauf in ihrer Gefängniszelle das Leben genommen.

Bei der Obduktion wurden Wunden entdeckt, die höchstwahrscheinlich von Selbstverletzung stammen. Warum niemand das schreckliche Mobbing bemerkte, ist unklar.

Katie Allan studierte Geografie an der Universität in Glasgow, wo sie auch bis zu ihrer Haftstrafe lebte.

Normalerweise zieht die Redaktion es vor, nicht über versuchte Suizide zu berichten. Da sich der Vorfall aber komplett im öffentlichen Raum abgespielt hat, hat sich die Redaktion entschieden, es zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, bei der Telefonseelsorge findet Ihr rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Screenshot/Facebook/Our Lassie Katie Allan