Kinderpornos bei Kindermörder im Knast gefunden

Stefan J. bei seinem Prozess 2001, als er zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
Stefan J. bei seinem Prozess 2001, als er zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.  © DPA

Berlin – Stefan J. (41) wurde 2001 zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er die 12-jährige Ulrike aus Eberswalde entführt, missbraucht und ermordet hatte.

Jetzt musste er erneut vor den Richter. Bei der Kontrolle seine Zelle in der JVA Tegel wurde in seiner Unterhose ein Smartphone gefunden, auf dem Kinderpornos gespeichert waren.

Wie die B.Z. berichtet, wurde J. allerdings wegen des verbotenen Smartphones mit dem kriminellen Inhalt nicht verurteilt. Ihm konnte nicht nachgewiesen werden, dass es sich tatsächlich um sein Telefon und um "seine" Fotos handelte.

Der Kindermörder hatte zu seiner Verteidigung behauptet, er habe sich das Handy von einem anderen Häftling nur geliehen, weil er Fotos von einer Gesichtsverletzung aufnehmen wollte, die er sich bei einer Knastschlägerei zugezogen hatte.

Von dem Inhalt des Telefons habe er nicht gewusst. Von wem er sich das Handy geliehen hatte, verriet er allerdings nicht.

"Der Angeklagte wurde durch Urteil freigesprochen", sagte Gerichtssprecherin Lisa Jani gegenüber Bild. Seine lebenslange Haftstrafe muss er aber natürlich trotzdem absitzen.

Die 12-jährige Ulrike wurde 2001 von Stefan J. ermordet. Auf Plakaten wie diesem trauerten Angehörige und Freunde.
Die 12-jährige Ulrike wurde 2001 von Stefan J. ermordet. Auf Plakaten wie diesem trauerten Angehörige und Freunde.  © DPA