Limbach-Oberfrohna - Ein Stück Filmgeschichte wird gründlich aufgemischt: Das historische Apollo-Kino in Limbach-Oberfrohna unterzieht sich ab nächster Woche einer Schönheitskur. Inhaber Olaf Müller (42): "Vom Charme der 1960er wird nichts mehr zusehen sein!"

Es wird ernst: Ab Montag (12. Februar) wird der große Saal im Apollo-Kino nicht mehr wieder zu erkennen sein. Noch prägen samtene Sessel, schwere Vorhänge und enge Reihen das Gesamtbild des alten Raumes.

Bis ins Jahr 1908 reicht die Geschichte des Filmtheaters zurück. Damals eröffnete Emil Dittrich den Kinosaal "Café Dittrich", bevor einer seiner Söhne 1928 das "Apollo" baute.

"Wir machen den Kinosaal 1 komplett nackig", scherzt Olaf Müller, "die größte Veränderung wird unsere neue VIP-Lounge sein." Dort gibt es nach den Umbauten bald extra Beinfreiheit (2,10 Meter Abstand zwischen den Sitzreihen), beleuchtete Tische und Hocker, auf denen die Besucher ihre Beine gemütlich ablegen können. Außerdem können sich Besucher bald an einer Bar vor dem großen Saal mit Cocktails verwöhnen lassen.

"Mein Highlight wird das neue Tonsystem", freut sich der Kinoinhaber, "das ist das Beste, was es derzeit auf dem Kino-Markt gibt!" Das 3-D-Tonsystem lässt Geräusche von allen Seiten auf den Zuschauer einprasseln. Bis Anfang Mai soll alles fertig sein. Die Sanierungen kosten knapp eine halbe Millionen Euro. "Aber es wird sich lohnen", verspricht Müller.

Auch über die regionalen Grenzen hinweg ist das historische Filmtheater bekannt: Der Limbacher Schriftsteller Gert Hoffmann (†62) setzte dem "Apollo" mit seinem Roman "Der Kinoerzähler" ein Denkmal. 1993 schlüpfte Armin Müller-Stahl (87) für eine ZDF-Produktion in die Rolle des Kinoerzählers.