Verblüffend! Dieser Künstler "malt" mit Knöpfen!

Kunst der Knöpfe: „Maler“ Michael 
Voigt (72) mit seinem Werk „Der goldene Schuh“.
Kunst der Knöpfe: „Maler“ Michael Voigt (72) mit seinem Werk „Der goldene Schuh“.  © Petra Hornig

Stolpen - Knöpfe sind nicht nur nützlich am Hemd. Sie können auch schön und wahre Kunstwerke sein - erst recht, wenn sie Michael Voigt (72) in die Finger bekommt.

Er sammelt nicht „nur“ Knöpfe, der Brandenburger arrangiert sie auch zu Kunstwerken. Fast 30 Knopfbilder und 1000 Einzelknöpfe sind bis 6. August auf der Burg Stolpen zu bewundern.

„Knöpfe sind seit 2010 meine große Leidenschaft“, verrät Voigt. Für sie gab er sogar seine geliebte Briefmarkensammlung auf. Vom antiken Knopf bis zum Jugendstil-Kunstwerk, vom Glasknopf bis zu jenem aus Metall umfasst seine Sammlung. Auf Trödelmärkten wird Voigt fündig. „In einer großen Tüte ist immer ein ganz besonderer Knopf dabei.“

Und was ist mit dem Rest? „Genau den wollte ich nicht wegwerfen, so habe ich meine Knopfbilder erfunden.“ Die groben Flächen malt Voigt zuerst auf Leinwand mit Farbe, danach werden die Knöpfe mit Buchbinderleim aufgeklebt. Damit der richtige Knopf schnell zur Hand ist, hat Voigt seine Schätze nach Farben in Kisten sortiert. Fast 100 Bilder sind in sieben Jahren entstanden. Porträts, Heilige, ein Baum mit Vögeln ... und immer wieder schöne Frauen.

Dass die Knopf-Schau nach Stolpen kam, freut Burg-Museologen Jens Gaitzsch besonders: „Die Firma Josef Püschner produzierte 99 Jahre in Stolpen Knöpfe. Sie hatte bis zu 480 Beschäftigte und exportierte sogar nach Übersee.“ Die Geschichte der „Knöbbelbude“ ist in die Ausstellung integriert.

Verblüffend: Hier hat sich der Künstler diese hübsche Frau „mit Strohhut“ 
vorgeknöpft (links). Ganz anders: Voigts Vorstellung von „Manhatten“ (rechts).
Verblüffend: Hier hat sich der Künstler diese hübsche Frau „mit Strohhut“ vorgeknöpft (links). Ganz anders: Voigts Vorstellung von „Manhatten“ (rechts).  © Petra Hornig
Romantisch: Ein Detail aus dem Werk „Paradisische Vase“.
Romantisch: Ein Detail aus dem Werk „Paradisische Vase“.  © Petra Hornig