Ermittlungen gegen TV-Moderator: Er gab Empfehlung, AfD nicht zu wählen

Thore Schölermann (32) hält rein gar nichts von der AfD.
Thore Schölermann (32) hält rein gar nichts von der AfD.  © Ursula Düren/dpa

Köln - Der TV-Moderator Thore Schölermann (32) hat am Dienstag mit einem unbedachten Schlusssatz in der ProSieben-Sendung "Taff" für mächtig Ärger gesorgt: "Leute, geht wählen – nur nicht die AfD."

Diese Äußerung war weder mit dem Taff-Team noch mit dem Sender abgesprochen und brachte dem ProSieben-Star nun mächtig Ärger ein. Denn jetzt ermittelt die Medienanstalt Berlin-Brandenburg gegen den Moderator, nachdem ein Zuschauer Beschwerde eingereicht hat.

Auf Anfrage der "BILD", die über den Fall berichtet, gab die Behörde folgendes Statement ab: "Der Fall wird der­zeit von uns ge­prüft. Wir bit­ten um Ver­ständ­nis, dass wir wäh­rend eines lau­fen­den Ver­fah­rens zu einem kon­kre­ten Fall keine Be­wer­tung ab­ge­ge­ben kön­nen."

Und weiter: "Ganz grund­sätz­lich kön­nen wir aber sagen, dass Aus­sa­gen eines Mo­de­ra­tors im Rah­men eines Li­fes­tyle-Ma­ga­zins unter den Schutz der Mei­nungs­frei­heit fal­len."

Schölermann nimmt in einem Facebook-Video Stellung zu den Vorwürfen.
Schölermann nimmt in einem Facebook-Video Stellung zu den Vorwürfen.

Thore Schölermann ging unterdessen in die Offensive und schreibt auf Facebook: "Man macht Fehler und bereut sie, es gibt aber auch Fehler zu den man einfach stehen muss ... "

Und weiter: "Meiner Meinung nach ist die AfD keine Alternative für Deutschland... eine Partei die rechtes Gedankengut in seinen eigenen Reihen akzeptiert ist einfach nur peinlich für Deutschland #pfd ! Geht wählen !"

Außerdem fügte er zu dem Post ein Video hinzu, in dem er weiteres Statement abgab. So sagt er darin unter anderem: "Wenn ich nach so einer Äu­ße­rung als Volks­ver­rä­ter be­schimpft werde, zeigt mir das nur, wie not­wen­dig das ist, dass ich Leute war­nen möch­te."

Sein Statement beendet er mit folgendem Satz: "Die Leute soll­ten sich nicht von un­ge­hemm­ter rech­ter Pro­pa­gan­da ver­füh­ren las­sen."

Dennoch gab der 32-jährige in dem Clip zu, dass er bei seinem Taff-Schlusssatz seine Neutralität als Moderator verloren hätte.

Titelfoto: Ursula Düren/dpa