Hund beißt Huhn tot: Schadensersatz wird verdoppelt!

Kleve - Im Rechtsstreit um ein von einem Hund totgebissenes Filmhuhn namens Sieglinde (TAG24 berichtete) will das Landgericht im niederrheinischen Kleve am Freitag eine Entscheidung verkünden.

Huhn Sieglinde bei einem Filmdreh im Jahr 2017. (Archivbild)
Huhn Sieglinde bei einem Filmdreh im Jahr 2017. (Archivbild)  © dpa/Aurelias Filmtiere

Es dürfe ihr nicht als Mitverschulden angerechnet werden, dass Huhn-Besitzerin Ute Milosevic ihr Tier auf dem eigenen Hof in Weeze am Niederrhein frei herumlaufen ließ. Das sagte der Vorsitzende Richter Ende November bei der Berufungsverhandlung am Landgericht Kleve.

Das braune Legehuhn war im Sommer 2017 auf dem Hof von einem freilaufenden Hund eines Spaziergängers getötet worden.

Möglicherweise erhöht das Gericht am heutigen Freitag den Schadenersatz: In der ersten Instanz hatte die Besitzerin Ute Milosevic 307,50 Euro zugesprochen bekommen.

Raser (21) kracht bei Probefahrt mit Todesopfer (†44) gegen Ampel: Jetzt ist das Urteil da!
Gerichtsprozesse Köln Raser (21) kracht bei Probefahrt mit Todesopfer (†44) gegen Ampel: Jetzt ist das Urteil da!

Das Amtsgericht hatte den Wert des Tieres einschließlich Ausbildungskosten für die TV-Auftritte damals auf 615 Euro beziffert - der Besitzerin aber nur die Hälfte an Schadenersatz zugebilligt, weil das Tier frei auf dem Hof herumlief.

Die Frau fordert ursprünglich 4000 Euro. Schließlich sei ihr Huhn für Film und Fernsehen geschult gewesen und habe in einer ARD-Produktion vor der Kamera gestanden, hatte die Besitzerin argumentiert.

Der Hundebesitzer hatte laut der Klägerin direkt nach dem Vorfall zehn Euro Schadenersatz angeboten. Das sei "abstrus", sagte die Anwältin der Frau. "Das ist eben nicht nur ein 'blödes Huhn', sondern ein Lebewesen, ein Mitgeschöpf."

Heute gibt es nun das Urteil des Richters, ob die Frau eine Mitschuld am Tod des Tieres hatte und wie hoch der Wert des Huhn tatsächlich war.

Update, 12.18 Uhr: 615 Euro Schadenersatz

Für das von einem Hund totgebissene Filmhuhn "Sieglinde" muss der Besitzer deutlich mehr Schadenersatz zahlen - 615 Euro. Das entschied das Landgericht Kleve am Freitag und verdoppelte damit die vom Amtsgericht zunächst festgelegte Summe.

Ute Milosevic streichelt auf ihrem Hof ein Seidenhuhn. Das Filmhuhn Sieglinde wurde laut Landgericht Kleve bei einem Spaziergang im Sommer 2017 in Weeze von einem Hund gejagt und getötet.
Ute Milosevic streichelt auf ihrem Hof ein Seidenhuhn. Das Filmhuhn Sieglinde wurde laut Landgericht Kleve bei einem Spaziergang im Sommer 2017 in Weeze von einem Hund gejagt und getötet.  © dpa/Roland Weihrauch

Titelfoto: dpa/Aurelias Filmtiere

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Köln: