Aufgeklärt: Was war das für ein Gestank über Köln?

Köln - Am Montagabend wunderten sich etliche Kölner über einen starken "Benzingeruch" in der Luft. Die Feuerwehr untersuchte mit etlichen Fahrzeugen die Luft in verschiedenen Kölner Stadtteilen.

Über Köln lag am Montagabend ein Geruch von verbranntem Heizöl.
Über Köln lag am Montagabend ein Geruch von verbranntem Heizöl.  © 123RF

Ob auf der Straße oder in Internetforen - es gab am späten Montagnachmittag nur ein Thema: Etliche Anwohner in Köln-Niehl und anliegenden Stadtteilen rochen den Gestank, sprachen von einem heftigen "Benzingestank".

Eine Mischung aus Benzin und verbrannter Luft - die Sorge eines Feuers ging bei vielen Menschen um. Erst vor wenigen Tagen hatte ein Großbrand in der Kölner Südstadt zwei Menschenleben gefordert.

Am Montagabend war die Ursache des Geruchs zunächst unklar. Die Feuerwehr Köln setzte Messwagen ein und konnte letztlich die Ursache ausfindig machen: Im RheinEnergie-Heizkraftwerk Niehl 2 wurde Heizöl statt wie sonst üblich Gas verbrannt.

Der Konzern hatte die Feuerwehr darüber offenbar nicht informiert, teilte erst am Abend um 21.53 Uhr mit:

"Am späten Nachmittag sorgte ein Test im Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk in Köln für Irritationen, da er mit einer wahrnehmbaren Geruchsentwicklung einherging."

Die Erklärungen RheinEnergie: Das Kraftwerk verbrannte Heizöl statt Gas zu Testzwecken. Fällt die Gasversorgung aus, ist Heizöl der Ersatzbrennstoff um Köln sicher mit Fernwärme versorgen zu können.

Laut RheinEnergie dauerte der Test länger als geplant, und beim Verbrennen von Heizöl fallen ohnehin mehr Emissionen als bei Gas an. Deshalb kam es zu der Geruchsbelästigung. Laut RheinEnergie lagen die Tests im Rahmen der Genehmigungsgrenzen.

Update, 16.28 Uhr

Am Dienstagabend wird der Erdölbrenner der RheinEnergie erneut in Betrieb genommen. Laut Abgaben des Unternehmens werden dieses Mal keine Auffälligkeiten erwartet.

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