Fans sauer! Plötzlich neuer Lindenstraßen-Flüchtling

Aaron Rufer (21) übernimmt die Rolle des „Jamal Bakkoush“.
Aaron Rufer (21) übernimmt die Rolle des „Jamal Bakkoush“.  © WDR/Steven Mahner

Köln/München - Plötzlich wurde der "Lindenstraßen-Flüchtling" ausgetauscht. Seit letzten Sonntag spielt Aaron Rufer (21) die Rolle des Jamal. Pikant: Er kommt vom Reality-Format "Köln 50667" - Fans sind sehr verwundert...

Schauspieler Aaron Rufer übernahm ab Folge 1633 ("Nachspiel") die Rolle des "Jamal Bakkoush".

"Er löst damit Mohammed Issa ab, der für die Rolle nicht mehr zur Verfügung steht", heißt es beim WDR - zu den Gründen des Wechsels schweigt der Sender. Mit Aaron Rufer fand der WDR einen Darsteller mit Serienerfahrung, denn 2015 bis Mitte 2016 war der "Neue" in einer Hauptrolle bei "Köln 50667" (RTL) zu sehen.

Der 21-jährige Aaron Rufer ist deutsch-spanisch-philippinischer Abstammung. Er wuchs in München auf – passenderweise in der dort real existierenden Lindenstraße. Mit 18 Jahren zog er nach Berlin und dann nach Köln.

"Für niemanden ist es leicht, seine Heimat zu verlassen und nochmal ganz von vorne anzufangen. Ich freue mich sehr, die Rolle des Jamal verkörpern zu dürfen: Zu zeigen, wie Jamal den Alltag in einem fremden Land meistert und jeden Tag etwas mehr über sich hinauswächst, ist für mich als Schauspieler eine große Herausforderung“, meinte Rufer.

Mohamed Issa (18) spielte die Figur des "ersten" in der Lindenstraße aufgeschlagenen Flüchtlings.
Mohamed Issa (18) spielte die Figur des "ersten" in der Lindenstraße aufgeschlagenen Flüchtlings.  © ARD

Lindenstraßen-Fans begegenen dem heimlichen Wechsel des "Flüchtlings" mit gemischten Gefühlen. Bei Facebook wird heftig diskutiert: "Sorry aber der typ passt absolut nicht in die rolle des jamals. Das thema sollte demnächst mal beendet werden." Viele fragen: "Der neue paßt nicht rein. Wo ist der alte jamal"

Da der "Original-Jamal" bei seinem ersten Auftritt auch einen Shitstorm erlebte (TAG24 berichtete), scheint es dem Neuen ähnlich zu ergehen.

"Hier fühle ich mich wohl.“ War einer seiner ersten Sätze in der Lindenstraße. "Bei Köln 50667 war es wie in der Schule, wir mussten nie Dialoge lernen, sondern improvisieren. Hier kann ich mich entwickeln", sagt Aaron im Express.

Auch wenn Aaron im Gegensatz zum Vorgänger Mohamed Issa keine persönlichen Erfahrungen als Flüchtling hat, kennt er sich mit dem Thema Flüchtlinge aus: "Ein Freund von mir ist Flüchtling, er kommt aus Syrien. Der hat krasse Sachen erzählt, die er erlebt hat. Er hat auf dem Weg hierher Freunde verloren, die sind auf dem Weg gestorben.“

"Ich habe auch Ausgrenzung erlebt“, erzählt der "Neue" offen. "Ich glaube, das ist leider normal. In der Grundschule wurde ich öfter beleidigt. Das hat mir am Anfang weh getan, aber mein Vater hat mir erklärt, dass sie es nicht besser wissen. Manche Menschen gucken nicht über den Tellerrand, hat er gesagt. Später gab's in meiner Fußball-Mannschaft einen Türken, der war beschnitten. Über den haben sich alle lustig gemacht. Auf den Philippinen sind fast alle beschnitten! Dort ist das überhaupt kein Thema."

Titelfoto: WDR/Steven Mahner