Das Lufthansa-Logo sieht jetzt anders aus

Das neue Lufthansa-Logo: Der Kranich bleibt, doch sein gelbes Gewand legt er ab.
Das neue Lufthansa-Logo: Der Kranich bleibt, doch sein gelbes Gewand legt er ab.  © dpa/Boris Rössler, dpa/Daniel Reinhardt

Frankfurt - Mit einem komplett überarbeiteten Markendesign bricht die Lufthansa zu neuen strategischen Zielen auf.

Der Konzern belege derzeit sämtliche Kapazitäten in Europa, um Flugzeuge umzulackieren, sagte Konzernchef Carsten Spohr am Mittwoch in Frankfurt.

Neben dem starken Wachstum der Billigtochter Eurowings müssen auch die Flugzeuge der Kernmarke Lufthansa auf das erstmals komplett vorgestellte neue Design umlackiert werden.

Dieser Prozess bei Lufthansa werde voraussichtlich sieben Jahre dauern, weil man die normalen Fristen für Neulackierungen nutze. Zum Festakt waren eine Boeing 747-8 und eine Airbus A321 im neuen Look zu sehen, der auch eine neue Form des 100 Jahre alten Kranich-Symbols zeigt (TAG24 berichtete).

Zum Ende des Jahres sollen bereits 40 Jets das neue Kleid tragen, das wegen der am Rumpf fehlenden Grundfarbe Gelb für einige Diskussionen in den sozialen Netzwerken gesorgt hatte. Die Farbe bleibe aber insbesondere an Punkten der Interaktion mit den Kunden wie an den Schaltern erhalten und werde gezielter eingesetzt, sagte Marketing-Chef Alexander Schlaubitz.

Man habe Kunden, Aktionären und Mitarbeitern in drei harten Sanierungsjahren Einiges zugemutet, erklärte Spohr. Dafür habe der Konzern 2017 das beste Geschäftsjahr seiner Geschichte erlebt. Zahlen sollen im März genannt werden. Und: "Unsere Kerngesellschaft, die Lufthansa, ist wieder in Bestform." Die neue Markenwelt sei für ihn das I-Tüpfelchen der Modernisierung, meinte Spohr.

Zum Feiertag passte der Umstand, dass Lufthansa mit der Gewerkschaft Verdi einen langfristigen Tarifvertrag für die rund 30.000 Beschäftigten der Bodendienste vereinbart hat (TAG24 berichtete). Auch mit den Piloten und Flugbegleitern hat die Gesellschaft langfristige Tarifverträge geschlossen.

In dieser Form prangte der Kranich in den 30er und 40er Jahren auf Lufthansa-Fliegern.
In dieser Form prangte der Kranich in den 30er und 40er Jahren auf Lufthansa-Fliegern.  © DPA/Lufthansa

Die Plattform Eurowings, auf der mehrere Gesellschaften Flüge anbieten, soll noch in diesem Jahr mit mehr als 200 Fliegern zum drittgrößten Anbieter von Punkt-zu-Punkt-Verkehren in Europa werden. Dafür hat man rund 70 Flugzeuge aus dem Erbe der Air Berlin erworben, die nun umlackiert werden müssen.

"Inzwischen haben sich auch rund 80 Prozent der Crews bei uns beworben", sagte Spohr. Er rechne nach dem Marktaustritt der Air Berlin mit einem umso härteren Wettbewerb mit besser aufgestellten Konkurrenten. Die Kapazitäten der Air Berlin würden "zu 110 Prozent" ersetzt.

Nicht auf die Eurowings-Farben umgespritzt werden die Flugzeuge der belgischen Tochter Brussels Airlines, deren 50 Flugzeuge gleichwohl der Eurowings-Gruppe zugerechnet werden. Spohr garantierte den Belgiern weitere Eigenständigkeit. "Die Marke wird nicht angefasst."

Die Gesellschaft werde auch auf der Kurz- und Mittelstrecke starke belgische Elemente behalten, weil sie als Marke auf dem belgischen Markt einen gewissen Wert darstelle. Zudem übernehme sie in Brüssel die wichtige Rolle, das Langstreckencenter der Eurowings mit rund 20 Maschinen in Düsseldorf, München und Brüssel zu organisieren.

Brussels Airlines war aus der früheren Staats-Airline Sabena hervorgegangen und ist traditionell stark im Afrika-Geschäft vertreten. Die Eigenständigkeit der Gesellschaft gilt in Belgien als Politikum. Der Lufthansa-Konzern hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr komplett übernommen und sich in dieser Woche von Vorstandschef Bernard Gustin getrennt.

Er soll sich gegen die Kooperationspläne mit Eurowings ausgesprochen haben. Er wurde durch die Lufthansa-Managerin Christina Förster ersetzt. Keine Neuigkeiten hatte Spohr zum Übernahmekandidaten Alitalia. Lufthansa sei nur an einer bereits umstrukturierten Gesellschaft interessiert.