Grausige Details! So brachte eine Krankenschwester Mann und Sohn um

Die tödliche Dosis wurde den Opfern per Infusion verabreicht (Symbolbild).
Die tödliche Dosis wurde den Opfern per Infusion verabreicht (Symbolbild).  © dpa/Peter Steffen

Künzell - Immer mehr Details zu dem tödlichen Familiendrama in der Stadtrandgemeinde Künzell von Fulda werden bekannt.

Am Dienstagmorgen hatte die Polizei den Vater (51) und den 16-jährigen Sohn der Familie tot im Ehebett liegend aufgefunden (TAG24 berichtete). Nun steht fest: Beide starben an einer Überdosis des Betäubungsmittels Propofol, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten.

Die tödliche Dosis wurde beiden Männern über eine Infusion zugeführt. Polizei und Staatsanwaltschaft vermuten, dass die 47-jährige Ehefrau die Tat präzise geplant und ausgeführt hat. Laut Mitteilung hat sie als Anästhesiekrankenschwester gearbeitet. Hierdurch hatte sie Zugang zu dem Anästhetikum Propofol, dass sie ihrem Arbeitgeber wohl in größerer Menge entwendete.

Die Tat war anscheinend als sogenannter "erweiterter Suizid" geplant. Die 47-Jährige wollte auch sich selbst Propofol über einen Venenzugang verabreichen. Sie überlebte jedoch schwer verletzt.

Laut Polizei und Staatsanwaltschaft steht die Vermutung im Raum, dass die autistische Störung des 16-jährigen Sohnes der Grund für die Tat war: "Es ist nicht auszuschließen, dass das Motiv in der Belastung durch die Erkrankung des Sohnes lag", erläuterte ein Sprecher.

Die beschuldigte Frau hat sich bisher nicht zur Tat geäußert. Es ist auch nicht bekannt, ob der 16-jährige Sohn in die geplante Tötung eingeweiht war, oder ob er "zuvor anderweitig betäubt wurde". Die Ermittlungen dauern an.

Beide Eheleute hatten einen Abschiedsbrief hinterlassen, in dem die beabsichtigte "Selbsttötung" mittels Propofol angekündigt wurde. Die beschuldigte Ehefrau ist in Haft, wird aber wegen "akuter Suizidgefahr" aktuell in einem Krankenhaus rund um die Uhr bewacht.

Titelfoto: dpa/Peter Steffen