Gipfel-Drama: Sächsischer Pfarrer stirbt in Dolomiten

In der Karlsbader Hütte brach Matthias S. (59) am Freitag auf - und stürzte danach in den Tod.
In der Karlsbader Hütte brach Matthias S. (59) am Freitag auf - und stürzte danach in den Tod.

Lampertswalde - Es sollten die schönsten Tage des Jahres werden, doch dieser Ausflug kostete ihn das Leben: Am Wochenende stürzte Matthias S. (59), Pfarrer der Kirchen in Ebersbach-Rheinersdorf, in den Dolomiten in den Tod. Die Gemeinde ist fassungslos.

Der Pfarrer war zwölf Jahre das Gemeindeoberhaupt der drei Kirchen mit ihren rund 1500 Mitgliedern.

Neben der Gemeindearbeit waren Bergtouren seine große Leidenschaft.

So bestieg er noch vor der Sperrung des Felsens die "Barbarine" in der Sächsischen-Schweiz, auch in den Dolomiten war er nicht zum ersten Mal.

Am Samstag wurde er dort von einem Wanderer leblos gefunden.

Pfarrer Matthias S. (59) liebte die Berge. Bei einer Wanderung stürzte er zu Tode.
Pfarrer Matthias S. (59) liebte die Berge. Bei einer Wanderung stürzte er zu Tode.  © Klaus-Dieter Brühl

Laut Polizei war der Gottesmann am 2. Juli ins österreichische Lienz gereist, um mehrere Tagestouren zu unternehmen.

Am Freitag war er schließlich von der Karlsbader Hütte Richtung Kerschbaumer Hütte aufgebrochen, nutzte dabei laut Ermittlern beim Abstieg vom Törlkopf einen leichten Klettersteig.

Dieser ist zwar mit einem Seil versehen, doch der Pfarrer nutzte keinen Hüftgurt - und stürzte rund 80 Meter tief ab.

Der Notarzt konnte am Sonnabend nichts mehr für Matthias S. tun, er war bereits seinen schweren Kopfverletzungen erlegen.

"Er war ein super Mensch und einer der besten Pfarrer, den ich mir vorstellen kann", sagt Volker Partsch (58), Vize-Kirchenvorstands-Vorsitzender von Ebersbach. "Er war immer für die Leute da. Wir sind wie in Schockstarre."