Heißes Hobby: Familie Kräger hat einen Schatz aus Öfen
Laußig - Diesen beiden wird im Leben nicht mehr kalt: Heidrun (57) und Gerald Kräger (58) sammeln aus Leidenschaft Öfen. Ihr außergewöhnliches Hobby bringt die Nordsachsen jetzt ins Fernsehen.

"Mit diesem Modell sind die Ofen-Vertreter um 1920 zu den Kunden gegangen“, erzählt Gerald Kräger und zeigt einen Miniofen, der gut und gerne einer größeren Puppenstube entnommen sein könnte. Ein Prospekt auf Krägers Tisch ist von 1915 und enthält Dutzende Ofenmodelle für jeden Geldbeutel. Vom reich verzierten, aus mehreren Etagen bestehenden Gussofen für die Stadtbourgeoisie bis hin zum "Armeleutofen“, der kaum größer als ein Hocker ist und dem Lumpenproletariat zum Heizen und Kochen diente - Krägers kennen und sammeln sie alle.
Mehr als 90 historische Wärmespender stehen fein restauriert in ihrem Laußiger Gehöft. Weitere 30 warten noch auf ihre "Wiederbelebung“. "Mit 17 habe ich damals als Heizungsbaulehrling auf dem Dachboden meines Großvaters einen zerlegten Etagenofen aus dem Jahre 1870 entdeckt und den wieder hergerichtet“, erinnert sich Gerald Kräger an den Beginn seiner Sammelleidenschaft. Die meisten seiner Lieblinge erwarb er aber in den 1990er-Jahren. "Die Leute wollten neue Heizungen haben und für die alten Öfen hatten sie keine Verwendung mehr.“ So rettete der inzwischen selbstständige Heizungsbauer viele Schmuckstücke vor dem Müll.
Auch ganz seltene Exemplare sind darunter. So ein Bügeleisenofen von 1880, ein nur wenig jüngerer Kaffeeröstofen und ein mobiler Feldofen aus dem Ersten Weltkrieg. "Da hat jeder Soldat ein Teilstück auf den Tornister bekommen und im Feldlager wurde der Ofen wieder zusammengebaut“, erklärt Kräger.
So viel Sammelleidenschaft ist auch den Machern der MDR-Sendung „Außenseiter - Spitzenreiter“ nicht verborgen geblieben. In der Sendung am kommenden Donnerstag (MDR, 19.50 Uhr) gibt‘s ein Porträt der Laußiger Ofen-Familie.
