Rechtes Kampfteam fordert Bürgermeister-Sohn zum Fight

Leipzig - Das "Imperium Fight Team" bietet Christoph Fabian (22), dem Sohn von Sozialbürgermeister Thomas Fabian (61, SPD), einen "fairen Kampf gegen echte Gegner", nachdem der 22-Jährige vor wenigen Tagen erneut wegen Körperverletzung vor Gericht saß.

Der Sohn von Sozialbürgermeister Thomas Fabian (61, SPD) muss sich erneut vor Gericht verantworten.
Der Sohn von Sozialbürgermeister Thomas Fabian (61, SPD) muss sich erneut vor Gericht verantworten.  © Ines Christ

"Da Christoph F. laut Pressemitteilungen öfter die Kontrolle verliert und vor allem mit mehreren Personen im Rücken gegen einen Fan vom Provinzverein Rapid(!) Chemnitz und einen Lok Fußballspieler losging, bieten wir ihm gern an, ihn bei seiner Resozialisierung zu unterstützen und etwas für einen guten Zweck zu tun" - mit dieser Ansage wendet sich das Kampfteam an Fabian.

Der musste sich nach einer Massenschlägerei vor dem Länderspiel der BSG Chemie Leipzig gegen Rapid Chemnitz am 14. November 2015 am Dienstag vor Gericht verantworten. Wie die Bild berichtete, soll er einem Rapid-Fan absichtlich mit der Faust ins Gesicht und in den Nacken geschlagen haben. Zuvor soll einer der Chemnitz-Fans den Hitlergruß gezeigt haben. Schon 2016 war der Politiker-Sohn zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil er in einer Straßenbahn auf einen Lok-Leipzig-Fan losgegangen war.

Das Angebot auf Facebook aber kann wohl nur ironisch verstanden werden. Immer wieder wird das "Imperium Fight Team" mit der rechtsextremen Szene in Verbindung gebracht. Mehrere Neonazis, die an den Angriffen in Connewitz vom 11. Januar 2016 beteiligt gewesen sein sollen, kämpfen für den Club, der aus dem "Boxclub Lokomotive Leipzig" hervorgegangen ist.

"Wir bieten dir gern die Möglichkeit, dich vor einem Publikum zu präsentieren und zu zeigen, dass du auch zu einem fairen Kampf gegen echte Gegner in der Lage bist, wovon wir einige in unseren Reihen haben. Sogar die von dir 'gehassten' Lok Fans sind dabei", provoziert das Team. Bis jetzt hat der 22-Jährige nicht auf diese Einladung reagiert.