Pferdehof-Mord in Knauthain: Welches Spiel trieb die Geliebte des Mörders?

Am 3. Dezember 2015 erschoss der Hermann H. den Besitzer des Hofes, Rocco J. Er soll den Lügengeschichten seiner Partnerin auf den Leim gegangen sein.
Am 3. Dezember 2015 erschoss der Hermann H. den Besitzer des Hofes, Rocco J. Er soll den Lügengeschichten seiner Partnerin auf den Leim gegangen sein.  © DPA

Leipzig - Waren ihre Lügen Ursache für den schockierenden Mord auf dem Pferdehof in Leipzig-Knauthain? Die Lebensgefährtin des Mörders, Silva M. (37), muss sich ab Dienstag vor dem Amtsgericht Leipzig wegen Betrugs verantworten.

Seit 2011 war die 37-Jährige mit dem Österreicher Hermann H. (50) liiert. Dieser erschoss am 3. Dezember 2015 den Besitzer des Reiterhofs in der Ritter-Pflugk-Straße, Rocco J. (†52). Später richtete er die Waffe gegen sich selbst. Die Leiche von Hermann H. sowie die Tatwaffe wurden im Januar vergangenen Jahres aus dem Cospudener See geborgen (TAG24 berichtete).

Vor dem Amtsgericht Leipzig geht es nun um die Frage, welche Rolle Silva M. in dem Fall spielt. Sie soll ihrem damaligen Partner Lügen über eine angebliche Immobilien-Erbschaft in Millionenhöhe erzählt haben. Das vermeintliche Erbstück: Ein großer Reiterhof in Leipzig-Knauthain.

In dem Glauben, durch die Erbschaft von Silva M. später ein gemachter Mann zu sein, lieh sich Hermann H. bei verschiedenen Personen Geld. Die Darlehen summierten sich auf rund 350.000 Euro. Zurückzahlen wollte er seine Verbindlichkeiten aus der vermeintlichen Erbschaft - doch die blieb aus. Daraufhin soll Silva M. den Hof-Besitzer Rocco J. beschuldigt haben, ihr die Herausgabe des Erbes zu verweigern.

Für den hochverschuldeten Hermann H. war das zu viel. Er fuhr zu dem Reiterhof nach Leipzig und erschoss Rocco J., der von all dem wohl nichts wusste.