Seuchen-Alarm! Darum sterben reihenweise Kaninchen in Sachsen

Kaninchen in Gefahr: Eine gefährliche Virusinfektion wütet in Sachsen.
Kaninchen in Gefahr: Eine gefährliche Virusinfektion wütet in Sachsen.  © DPA

Leipzig - Im Winter fielen die Vögel vom Himmel, jetzt kippen reihenweise Kaninchen tot um.

Nach der Vogelgrippe wütet nun die so genannte Chinaseuche in Sachsen und rafft Tausende Mümmelmänner dahin.

Zum Schutz vor der gefährlichen Virusinfektion wurde jetzt sogar die traditionelle Jungtierschau des Landesverbandes Sächsischer Rassekaninchenzüchter (LSR) abgesagt.

Ihre kleinen Nasen fangen an zu bluten. Die Tiere bekommen plötzlich starkes Fieber, essen nicht mehr und liegen apathisch im Stall. Kurz darauf sind die Kaninchen tot.

"Eine zweite Variante des RHD-Virus grassiert zur Zeit in Sachsen", sagt Dr. Norman Ständer (38), Tierarzt in Diensten des Leipziger Landratsamtes. Die Infektion mit dem aggressiven Erreger führe fast immer zum Tod.

Betroffen ist auch LSR-Vize Frank Hecker (54). "Ich habe schon 37 Tiere verloren, obwohl sie gegen den RHD-Virus geimpft waren", erzählt der Züchter aus Thalheim im Erzgebirge.

Vor Typ 2 des Erregers schützt die Impfung offenbar nicht. Ein neuer Impfstoff sei erst seit kurzem auf dem Markt, so Hecker.

Wegen der hochansteckenden Chinaseuche, die laut Tierarzt Dr. Ständer auch von Mensch zu Tier, über Insekten und kontaminierte Gerätschaften übertragen werden kann, hat der LSR jetzt seine große Landesjungtierausstellung abgesagt, die mit über 1400 Rassekaninchen am ersten Augustwochenende in Tautenhain stattfinden sollte.

Laut Tierarzt Dr. Norman Ständer ist die Chinaseuche hoch ansteckend, auch von Mensch zu Tier.
Laut Tierarzt Dr. Norman Ständer ist die Chinaseuche hoch ansteckend, auch von Mensch zu Tier.  © Frank Schmidt
Sachsens beliebte Jungtierschau in Tautenhain muss wegen der Krankheit in diesem Jahr abgesagt werden.
Sachsens beliebte Jungtierschau in Tautenhain muss wegen der Krankheit in diesem Jahr abgesagt werden.  © DPA

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