Sensation! Diese Supernasen der Polizei erschnüffeln auch DNA

Zwei Studienteilnehmer: Mit seinem Bloodhound Hermine (7) folgt Polizeihauptmeister Ralf Blechschmidt (45) einer DNA-Spur.
Zwei Studienteilnehmer: Mit seinem Bloodhound Hermine (7) folgt Polizeihauptmeister Ralf Blechschmidt (45) einer DNA-Spur.  © fotojump

Leipzig - Sie sind die sensibelsten Nasen der Polizei: Mantrailing-Hunde, die Vermisste suchen und Spuren von Verbrechern nachjagen. In einer Langzeitstudie haben Forscher der Uni Leipzig und Hunde-Experten der Polizei nun nachgewiesen, dass die Mantrailer auch die DNA eines Menschen erschnüffeln können.

Vier Jahre haben Rechtsmediziner Dr. Carsten Babian (44) und Hunde-Ausbilder Leif Woidtke (45) von der Hochschule der Sächsischen Polizei mit ihren Teams das Können von Mantrailer-Hunden erforscht. Das wohl spektakulärste Ergebnis: "Wir konnten weltweit erstmalig nachweisen, dass die Hunde neben Speichel und Schweiß auch isolierter DNA als Geruchsspur folgen", berichtet Dr. Babian.

Die Forscher arbeiteten mit den aktuell vier einsatzfähigen Mantrailing-Hunden der sächsischen Polizei - drei Bloodhounds und ein Beagle -, absolvierten 675 Testläufe. Ergebnis: In 98 Prozent der Fälle erkannten die Supernasen die bis zu sechs Monate alten Geruchsspuren. "Mantrailing hat den Wissenschaftstest bestanden", sagt Forschungsleiter Babian. Die Justiz könne sich auf den Geruchsbeweis verlassen.

Sieben weitere Vierbeiner befinden sich derzeit in der Diensthundeschule der Polizei in Mantrailing-Ausbildung. Drei Jahre dauert das Training, bevor ein Hund als Mantrailer eingesetzt werden kann, erklärt Experte Woidtke.

Rechtsmediziner Dr. Carsten Babian (l.) und Polizeidirektor Leif Woidtke stellten am Donnerstag ihre Studienergebnisse vor.
Rechtsmediziner Dr. Carsten Babian (l.) und Polizeidirektor Leif Woidtke stellten am Donnerstag ihre Studienergebnisse vor.  © fotojump