Leipzig - Lebenslänglich für Detlev G. (59)! So lautet das eben gefallene Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) in Leipzig über den Ex-LKA-Beamten. Demnach hat der Schriftsachverständige seinen Internetbekannten Wojciech S. (59) ermordet, dann dessen Leiche zerstückelt.

Es war der inzwischen vierte Prozess gegen Detlev G., der mit seiner Tat im November 2013 für bundesweites Entsetzen sorgte. Er und sein späteres Opfer Wojciech S. (59) lernten sich auf einer Kannibalen-Seite im Internet kennen. Doch aus den dort durchgespielten Fantasien wurde dramatische Wirklichkeit.

Wojciech S., der davon träumte geschlachtet zu werden, reiste ins Gimmlitztal, wo Detlev G. nebenbei eine Pension betrieb. Dort strangulierte Detlev G. laut Anklage seinen Besucher im Keller. Dann zerlegte er dessen Leiche stundenlang vor laufender Kamera. Er sezierte die Geschlechtsorgane, vergrub Körperteile im angrenzenden Garten.

Angehörige meldeten Wojciech S. als vermisst, Tage später verhafteten die eigenen Kollegen Detlev G. im Landeskriminalamt in Dresden. Er beteuerte stets, Wojciech S. habe sich selber getötet.

Das Landgericht Dresden verurteilte den Kommissar zwar wegen Mordes und Störung der Totenruhe, verhängte aber nicht die dann fällige lebenslange Strafe. Als Begründung wurde er unbedingte Todeswille des Opfers genannt. Der BGH hob das Urteil auf, ließ in Dresden neu verhandeln. Wieder gab es „nur“ acht Jahre und sieben Monate.

Wieder ging die Staatsanwaltschaft in Revision beim Bundesgerichtshof. Dort hatte die Verteidigung am Mittwoch nochmals eine erneute Verhandlung am Landgericht gefordert. Doch dem gab der BGH diesmal nicht statt: Die Richter verurteilten den Kommissar zu lebenslanger Haft wegen Mordes. Das Urteil ist nun rechtskräftig. Detlev G., der in Leipzig beim Prozess nicht anwesend war, muss hinter Gitter.