Protz-Clan zeigt Luxus auf Facebook! Kassierten sie auch Hartz IV?

Leverkusen - Der Goman-Clan ist wieder in die Schlagzeilen geraten. Familienmitglieder beziehen offenbar HARTZ IV, aber protzen mit Luxus. Sie teilen das sogar "großzügig" in sozialen Netzwerken mit.

In Leverkusen wurden vier Mitglieder und Unterstützer einer bekannten Großfamilie festgenommen worden.
In Leverkusen wurden vier Mitglieder und Unterstützer einer bekannten Großfamilie festgenommen worden.  © dpa (Symbolbild)

Der >> Spiegel hat bereits im Jahr 2014 von der Goman-Familie berichtet: "Die Geschäfte der Großfamilie Goman - sie betrügen Senioren um Zehntausende Euro, doch die Polizei ist oft machtlos: SPIEGEL TV berichtet über die Mitglieder einer Großfamilie, die in Leverkusen ihr Unwesen treiben." Damals schon machte die Spiegel-TV-Reportage auf den Clan aufmerksam.

Jetzt ist der sogenannte "Goman-Clan" erneut in den Schlagzeilen. So berichtet >> RP-online, dass gegen Teile der Großfamilie regelmäßig ermittelt würde, Dutzende sind "polizeibekannt, Betrugsgebiet sei das gesamte Bundesgebiet".

Die intensive Ermittlung und Großrazzia dürfte auch dem Fernsehjournalisten zu verdanken sein, der sich intensiv mit den Machenschaften der Leverkusener Großfamilie auseinandergesetzt hat.

Die neuerliche Razzia vom Mittwochmorgen sei ein erfreulicher Einzelerfolg, denn seit Jahren ist bekannt, dass sich Clans unterschiedlicher Nationalität in Deutschland gut "eingerichtet" haben. Der Staat schaute scheinbar überwiegend hilflos zu (TAG24 berichtete).

Hat der Clan Sozialbetrug in großem Ausmaß begangen?

Entscheidend könnte das beschlagnahmte Material sein, um dem Clan auf die Schliche zu kommen.
Entscheidend könnte das beschlagnahmte Material sein, um dem Clan auf die Schliche zu kommen.  © Facebook/DPA

Sie lebten in Saus und Braus – und kassierten vom deutschen Staat Hartz-IV, schreibt heute.at. Am 14. März wurde der "Goman-Clan" von Beamten aufs Korn genommen. Bei dieser Razzia sind vier Männer im Alter zwischen 42 und 54 Jahren verhaftet worden.

Auch Dutzende Wertgegenstände wie Schmuck, Bargeld oder Luxusautos sind sichergestellt worden.

Wie heute.at weiter schreibt, habe sich der Clan um Patriarch Michael G. (er beteuerte eidestattlich, keine Reichtümer zu besitzen) das Luxusleben durch Betrugsmaschen finanziert. Banken und vor allem Rentner seien über Gebühr abgezockt worden.

Die Krönung: Die Familie protzte mit ihrem Reichtum auf Facebook! Spätestens da hätten Behörden aufwachen können, um einen Hartz-IV-Antrag abzulehnen. Im Internet posierten viele Clanmitglieder mit Geld, teuren Autos, Schmuck, edlen Tropfen sowie Urlaubsfotos an exotischen Reisezielen.

Das könnte nun ein Ende haben! Bei der Razzia von rund 70 Objekten in Deutschland wurden Luxuswagen im Wert von 800.000 Euro beschlagnahmt. Zusätzlich stellte man 40.000 Euro in Bar sicher. Der Wert des Schmuckes wurde noch nicht bestimmt.

Nach der Razzia bei der Leverkusener Großfamilie sind Experten der nun Meinung, dass es einen möglichen "Durchbruch" der Behörden geben könnte. Aber die eigentliche Arbeit für die Strafverfolgungsbehörden fängt jetzt erst an. Es wird insgesamt gegen 47 Beschuldigte ermittelt. Mutmaßlicher Haupttäter ist ein einschlägig vorbestrafter 42-Jähriger. Er soll von dem ergaunerten Geld unter anderem Immobilien im Wert von mehreren Millionen Euro gekauft haben.

Titelfoto: dpa (Symbolbild)