Wissenschaftler entsetzt: Europa von Riesen-Tsunami bedroht

Die spanischen und portugiesischen Wissenschaftler warnen vor einem gigantischen Tsunami, der auf Europa zurollt.
Die spanischen und portugiesischen Wissenschaftler warnen vor einem gigantischen Tsunami, der auf Europa zurollt.

Lissabon - Es wäre der absolute Alptraum für Tausende Bewohner der südeuropäischen Westküste. Denn Wissenschaftler fanden nun Indizien, dass eine gigantische Flutwelle Spanien und Portugal treffen könnte. Darauf wäre die Region am Golf von Cádiz nicht vorbereitet.

Denn genau dort soll der Tsunami eintreffen, wie eine Dokumentation "La Gran Ola", beweisen will. Dort kommen rund 40 Wissenschaftler zu Wort. Deren Fazit: Erschreckend!

Das Problem: Der Golf von Cádiz, eine beliebte Touristenregion zwischen Spanien und Portugal, sitzt auf einer gigantischen tektonischen Grenze. Das dort Erdbeben entstehen können, ist sehr wahrscheinlich.

Auch das verheerende Erdbeben von Lissabon, bei dem 1755 über 10.000 Menschen starben, entstand ursprünglich in diesem Bereich. Die Forscher sehen deshalb einen engen Zusammenhang mit der erwarteten Katastrophe.

Die Flutwelle könnte die komplette Küstenregion am Golf von Cádiz zerstören.
Die Flutwelle könnte die komplette Küstenregion am Golf von Cádiz zerstören.

Sollte es im Golf von Cádiz also zu einer Plattenverschiebung kommen, könnte das einen gigantischen Tsunami erzeugen, der die Küstenregion komplett zerstören würde.

Denn: Wenn im Ozean ein Erdbeben, ein unterirdischer Vulkanausbruch oder Erdrutsch stattfindet, werden Wassermassen verschoben. Die bilden dann den Tsunami. Die Wellen können eine Höhe von mehreren Metern erreichen. Weil die Wellen dann dichter zusammenrücken, ist es schwer einen Tsunami von der Küste her auszumachen.

Meist erkennt man eine anrollende Flutwelle erst daran, dass das Küstenwasser zurücktritt, bevor die Wellen das Ufer erreichen. Je größer die Welle, desto höher ist der Sog.

Doch wenn man das jetzt schon weiß, warum wird nicht sofort gehandelt? Bei den Küstenwachen mangelt es laut Regisseur Fernando Arroyo an geeigneten Frühwarnsystemen, sodass nicht rechtzeitig reagiert werden könne.

"Tagelang können große Bereiche nicht evakuiert werden, es würde keinen Strom geben, keine Telekommunikation, kein Trinkwasser und große Städte, wären ausgelöscht". "Die Welle würde Tausende Menschen treffen und einen gigantischen wirtschaftlichen Schaden verursachen", so der Regisseur.

Die Dokumentation "La Gran Ola" soll nun auf diese Missstände an den Küstenregionen aufmerksam machen. "Die Frage ist nicht, ob die Welle kommen wird, sondern wann", resümiert Begona Rerez, Leiter der ozeanographischen Abteilung der spanischen Häfen.