Minderjährige Mädchen als Drogenkuriere missbraucht?

Von Bernd Rippert

Ausreißerinnen im Visier: Die Polizei muss deutsche Kinder und Jugendliche immer wieder abends nach Hause fahren.
Ausreißerinnen im Visier: Die Polizei muss deutsche Kinder und Jugendliche immer wieder abends nach Hause fahren.

Chemnitz - Drogenszene Stadthallenpark. Zwischen den Dealern, meist junge Ausländer, tummeln sich viele deutsche Mädchen. Sie suchen Aufmerksamkeit - und Geld.

Angeblich verdienen einige der Kinder und Jugendlichen sogar als Drogenkuriere Geld.

Der Park ist Treffpunkt für Problemfälle. Zum einen Migranten, die teils als Dealer arbeiten. Zum anderen aber auch junge Mädchen, nach Auskunft der Polizei oft Ausreißerinnen, die bei den Südländern Zuneigung suchen.

Und eventuell ausgenutzt werden für kriminelle Zwecke.

Die MOPO hörte aus seriöser Quelle: "Die deutschen Mädchen arbeiten oft als unauffällige Drogenkuriere für die Dealer." Polizeisprecherin Jana Kindt kann das nicht bestätigen, sagt aber: "Wir wissen, dass einige Mädchen selbst Drogen konsumieren."

Um die jungen Ausreißerinnen zwischen 12 und 16 kümmert sich bisher nur die Polizei.

Drogenrazzia im Stadthallenpark: Die Polizei fand unter den Ausländern auch deutsche Mädchen. Sie dienen den Dealern angeblich als Drogenkuriere.
Drogenrazzia im Stadthallenpark: Die Polizei fand unter den Ausländern auch deutsche Mädchen. Sie dienen den Dealern angeblich als Drogenkuriere.

Die fährt fast jeden Abend in den Park, sammelt die Kids ein und bringt sie zu den Eltern oder zum Kinder- und Jugendnotdienst

Obwohl das Problem seit Monaten besteht, will das Jugendamt nach Auskunft der Stadt erst jetzt Sozialarbeiter ins Zentrum umverteilen.

Über deren Vernetzung mit Ordnungsdienst und Polizei gebe es bisher nur "Gespräche".

Auch die Mobile Jugendarbeit Mitte (AJZ) hat das Problem nicht im Blick.

Claudia Wiebach: "Wir sind nur bis 18.30 Uhr im Dienst. Aber wir vermuten, dass dort illegale Drogen am Start sind."

Für Kerstin Knorr (55) vom Advent-Wohlfahrtswerk steht fest: "Da muss die Jugendsozialarbeit ran." Eine Forderung auch von Polizeisprecherin Kindt: "Unterstützung wäre hier angebracht."

CDU-Stadtrat Alexander Dierks (28) schimpft: "Das kann man so nicht laufen lassen, das Jugendamt muss sich kümmern!"

CDU-Stadtrat Alexander Dierks (28)
CDU-Stadtrat Alexander Dierks (28)

Fotos: Sven Gleisbergm, Uwe Meinhold

Titelfoto: Import