AfD-Mann hetzt gegen Bundestags-Politiker: Ihm droht das Aus!

Im Frühjahr 2017 wurde über ein Parteiausschlussverfahren von Daniel Roi diskutiert. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit dafür kam jedoch nicht zustande.
Im Frühjahr 2017 wurde über ein Parteiausschlussverfahren von Daniel Roi diskutiert. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit dafür kam jedoch nicht zustande.  © DPA

Magdeburg - Einige AfD-Politiker haben die Partei aufgrund rechtsextremer Tendenzen bereits selbst verlassen. Im Fall von Daniel Roi (29) ist der Fall umgekehrt. Der 29-Jährige aus der Alternative für Deutschland in Sachsen-Anhalt leistete sich auf Twitter einen verbalen Fauxpas und steht nun vor dem Aus.

Der ehemalige parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Landtagsfraktion kommentierte das am Dienstag die Besetzung des Bundestags-Präsidiums:

"Neues Präsidium im #Bundestag: Ein Rollstuhlfahrer, Claudia Roth von den #Grünen und ein Afrikaner der #SPD. Perfektes Abbild der #BRD 2017 spottete, der AfD-Politiker.

Mit dem Rollstuhlfahrer zielte er auf Wolfgang Schäuble (75, CDU) ab, der seit 2017 Präsident des Deutschen Bundestags ist. Als "Afrikaner" wird von ihm in dem Fall Karamba Diaby (55, SPD) abgestempelt.

Dieses unschöne Statement mit dem Roi gegen gegen Behinderte und Ausländer hetzt, will die AfD-Fraktion in Sachsen-Anhalt nicht so stehen lassen und reagiert bemerkenswert.

Daniel Roi (29) verunglimpfte in seinem Tweet, das Bundestagspräsidium
Daniel Roi (29) verunglimpfte in seinem Tweet, das Bundestagspräsidium

"Die Landesgruppe der AfD Sachsen-Anhalt im Deutschen Bundestag distanziert sich scharf von den Aussagen des Herrn Daniel Roi im anliegenden Tweet", heißt es dort ganz deutlich.

Als liberal- und nationalkonservative Partei ist es nicht unsere Art, die dumpfe Hetze der politischen Linken gegen Einzelpersonen zu imitieren", grenzt sich die Fraktion ganz klar von den Rois Ressentiments ab.

Deshalb fordert die Alternative für Deutschland aus Sachsen-Anhalt eine ganz klare Reaktion des Politikers:

"Daniel Roi ist aufgrund obiger Aussagen, aber auch durch frühere Auffälligkeiten, als Funktionsträger der AfD kaum noch tragbar. Wir, die Landesgruppe der AfD Sachsen-Anhalt im Deutschen Bundestag, fordern Herrn Roi daher zum Rücktritt von allen Parteiämtern auf!", wird dem Fraktionsmitglied nahegelegt, sein Amt niederzulegen.

Roi selbst hat den verhängnisvollen Tweet inzwischen gelöscht. Die AfD Sachsen Anhalt hat seine Social-Media-Aussagen jedoch schwarz auf weiß festgehalten.

Erst Anfang des Jahres wurde im Magdeburger Landtag über ein Parteiausschlussverfahren von Daniel Roi beraten. Ihm wurde damals vorgeworfen Partei-Interna weitergegeben zu haben. Die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit kam jedoch nicht zustande.